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Johann II. von Nassau

Mainzer Erzbischof mit einer Amtszeit 1396/97-1419, geb. 1360, gest. 1419.

Johann von Nassau, geboren 1360, der schon 1390 kandidierte, unterlag 1396 erneut in der Wahl, da das Domkapitel sich mehrheitlich für Jofrid von Leiningen aussprach. Doch unterstützt von einigen Domherren, der Stadt Mainz und dem Pfalzgrafen erreichte er die Ernennung als Erzbischof durch den Papst. Er betrieb 1400 mit den anderen Kurfürsten die Absetzung König Wenzels und die Wahl des Pfalzgrafen Ruprecht III. zum König.
Ein Versuch, das Kirchenschisma 1409 zu beenden, indem man beide Päpste absetzte und einen neuen wählte, führte dazu, dass nun drei Päpste um ihre Anerkennung kämpften. Unter Leitung von König Sigismund erreichte das Konzil von Konstanz (1414-1418) Rücktritt und Absetzung aller drei Päpste und die Anerkennung des neu gewählten Papstes Martin V.
Territoriale Gegensätze bestanden zu Johanns Zeit vor allem mit Ruprecht von der Pfalz. Sein Hauptverdienst besteht in der Sicherung des Kurstaates während der Reichskrise an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert. Er starb am 23.9.1419 in Aschaffenburg und wurde im Dom zu Mainz beigesetzt.

Nachweise

Verfasser: Regina Schäfer

Quelle: 2000 Jahre Mainz - Geschichte der Stadt digital