Kellenbach im Hunsrück

Kellenbach

Der Ort Kellenbach wird um das Jahr 1200 erstmals urkundlich erwähnt. Theoderich vom Stein erbaute an diesem Ort ein Burghaus und gilt seitdem als Stammvater der Herren von Kellenbach, einer Seitenlinie der Herren von Stein (Steinkallenfels). Um das Jahr 1750 wurde das Rittergut an den Wartensteiner Amtmann Franz Philipp Renauld verkauft. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts war der Ort Amtssitz eines Gerichts- und Verwaltungsbezirks, zu dem auch die Nachbardörfer Henau, Königsau und Schwarzerden, zeitweise auch Weitersborn, gehörten. Die Gerichtsbarkeit lag zu gleichen Teilen beim Grafen von Sponheim, den Herren von Steinkallenfels, den Herren von Schmidtburg und den Herren von Kellenbach. Im 18. Jahrhundert gehörte das Dorf zum badischen Oberamt Kirchberg. Mit der französischen Gebiets- und Verwaltungsreform kam Kellenbach um 1800 zur Mairie Kirn. Bis in die 1970er Jahre gehörte Kellenbach zum Landkreis Rhein-Hunsrück (Kreis Simmern) und wurde dann im Zuge einer erneuten Verwaltungsreform zusammen mit Königsau dem Kreis Bad Kreuznach eingegliedert.
An der Hauptstraße gelegen findet man die 1912 erbaute Kapelle St. Hildegardis, eine Filialkirche der Katholischen Kirchengemeinde Seesbach.
Über dem Ort im Hang gelegen, befindet sich die denkmalgeschützte evangelische Kirche, die romanische und gotische Elemente aufweist. Sie gilt als eine der ältesten Kirchen der Verbandsgemeinde. Urkundlich erwähnt wird sie eindeutig erstmals im Jahre 1314, einige bauliche Elemente (besonders im Turmbereich) lassen aber vermuten, dass das Gebäude oder zumindest Teile davon bereits rund 200 Jahre vorher erbaut wurde. Nachforschungen des Kellenbacher Pfarrers H. Gramm aus den 1920er Jahren ergaben, dass die Kirche ursprünglich dem heiligen Vitus (Veit) geweiht.
Sehenswert ist vor allem der Orgelprospekt aus der Zeit um 1790, der für eine Kirche dieser Größe völlig überdimensioniert erscheint, sowie der reich verzierte Altartisch.

Neben der evangelischen Kirche befindet sich der Friedhof für die Gemeinden Kellenbach und Königsau. Früher wurden hier auch die Toten aus Henau und Schwarzerden begraben; seit 1890 bzw. 1892 verfügen diese Dörfer über eigene Friedhöfe. Hier wurde im Jahre 1821 die letzte Bewohnerin der Burg Koppenstein, Maria Margaretha Rosenstein, bekannt als das „Koppensteiner Gretchen“, beerdigt. Die genaue Lage ihres Grabes ist nicht überliefert.