Sankt Julian
In Sankt Julian wurde ein Steinbeil aus Jade entdeckt, was vermutlich 5000 Jahre alt ist. Zudem wurden Gräber aus der Latènezeit gefunden, die auf eine dichte Besiedlung bereits in vorgeschtlicher Zeit hinweisen. Auch aus römischer Zeit gibt es zahlreiche Siedlungsspuren, wie beispielsweise Spolien und zwei Amazonenschilde.
Die Gemeinde wurde 1290 erstmals als "apud Sanctam Julianam" urkundlich erwähnt und wurde durch die Stiftung einer Kapelle, um die Reliquien der heiligen Julia aufzubewahren, schnell zum Wallfahrtsort. Sankt Julian gehörte dem Hochgericht auf der Heide an und unterstand somit der Hochgerichtsbarkeit der Rhein- und Wildgrafen. Im Jahr 1424 ging der Ort zunächst für kurze Zeit als Lehen an den Grafen Johann vom Steine und später an die Pfalzgrafschaft Zweibrücken. Sankt Julian wurde jedoch bereits 1559 von den Rhein- und Wildgrafen wieder ausgelöst. 1628 wurde der Ort den Herren von Steinkallenfels zugesprochen, wobei diese Linie 1778 erlosch und die Rheingrafen die Herrschaft erneut über Sankt Julian übernahmen.
Nachdem 1798 französische Truppen das gesamte linksrheinische Gebiet annektiert hatten, wurde Sankt Julian in das Saardepartement, in das Arrondissement Birkenfeld, in die Mairie Offenbach und in den Kanton Grumbach eingegliedert. Nach dem Wiener Kongress gehörte es dem Bayerischen Königreich an und wurde in diesem zu einem Sitz einer Bürgermeisterei erklärt. Zudem wurde der Ort mit Obereisenbach vereinigt.
Seit der Regional- und Verwaltungsreform aus dem Jahr 1968 zählt Sankt Julian zu den größeren Ortsgemeinden und vereinigt die Orte Eschenau, Obereisenbach und Gumbsweiler. Die Gemeinde wurde in die Verbandsgemeinde Lauterecken, die sich im Landkreis Kusel befindet, eingegliedert.