Schellweiler
0.1.Allgemeine Angaben
Ortsgemeinde Schellweiler, Verbandsgemeinde Kusel, Kreis Kusel
Einwohner (31.12.96): 584, davon 286 männl. und 298 weiblich, evangel. 454 und röm. kath. 63, sonst. 8, ohne Angabe 22, keine 38
Einwohner (2007): 539
Einwohner (2008): 544
Einwohner (2010): 512
Wohnplätze: Ortskern und Dellwieserhof
Gemarkung: 431 ha, davon 47 ha Wald
0.2.Lage und Siedlung
Der Ort liegt im Tal des Bledesbachs (volkstümlich auch Saubeeretal genannt) an der Landesstraße Kusel - Glan-Münchweiler. Der Dorftyp entspricht dem eines Haufendorfes. Die Talsohle liegt ca. 280 m über NN und das Gelände steigt nach drei Seiten hin an. Lediglich nach Norden bleibt es eben. Die stärkste Bebauung erfolgte am östlichen Hang rechts des Baches in ungefähr 300 m über NN. Diese Höhe entspricht auch der Trasse der vorbeiführenden Autobahn A 62. Das bebaute Gelände steigt bis auf eine Höhe von ca. 320 Metern über NN an. Die höchste Erhebung in der Gemarkung erreicht auf dem Gipfel des Kreuzbergs 402 m über NN.
Die Struktur der Bebauung zeigt sich schon in einem Ortsplan vom Jahre 1807. Dort sind von Süden kommend zwei Bebauungsstränge an den Hängen links und rechts des Baches zu erkennen. Das hat sich bis 1980 nicht geändert. Bis 1939 ist auch innerorts eine Bebauung zu beobachten. Die stärkste Ausdehnung erfolgte nach 1945 weiterhin an den Hängen, aber auch im Tal in nördlicher Richtung. Das Neubaugebiet Petersgraben ist seit 1996 ausgeschöpft. Insgesamt entstanden nach dem Krieg 60 Neubauten (davon 3 Mehrfamilienhäuser) bei ungefähr 160 Häusern insgesamt. Die Gemeinde ist seit 1985 als Dorferneuerunsgemeinde anerkannt.
Aus dem ursprünglichen Bauern- und Arbeiterdorf ist heute fast ausschließlich ein Wohnort für Auspendler geworden.
0.3.Gemarkung
Die Gemarkung grenzt an die Gemarkungen von Kusel, Haschbach, Etschberg, Hüffler, Konken und Ehweiler. Einen großen Nachteil brachte der Bau der Autobahn Trier-Landstuhl (A 62) im Jahr 1970. Sie durchschneidet die Gemarkung auf 1,8 km Länge in Nord-Süd-Richtung in der westlichen Hälfte und brachte für viele Einwohner gravierende Lärmbelästigungen mit sich, auch für den Dellwieserhof. Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß eine Bebauung nach Westen hin für immer unmöglich ist.
Von 1980-1986 wurde in Schellweiler das klassische Verfahren der Flurbereinigung durchgeführt und dabei auch ein ausreichendes Wegenetz erstellt. Erfreulich dabei war, dass man die oft jahrhundertealten Flurnamen beibehalten hat. Diese bezogen sich zum Teil auf Namen früherer Besitzer (Hinter Peter Braunen Haus, Davidswiesen), auf die Bepflanzung (Bremmenfeld, Bangert d.h. ursprünglich Baumgarten), auf die Bodengestalt (Dellwies) oder die Bodenbeschaffenheit (Steinling, Klopp d.h. Felsboden).
Eine andere erfreuliche Folge der innerörtlichen Flurbereinigung war die Schaffung eines Festplatzes mit Bolzplatz, Grillhütte und Landschaftsweiher in der Ortsmitte als Freizeitgelände. Diese Talaue war vorher ein Sumpfgelände zwischen Ober- und Unterdorf. Anzuführen sei noch, dass die Gemarkung im nördlichen und östlichen Teil, der Höhe folgend, von der heute noch so genannten "Römerstraße" durchzogen wird, die von Kusel kommt und nach Herschweiler-Pettersheim führt.
0.4.Name
Der Name hat nach einer Deutung von Ernst Christmann weder mit "Schell" noch mit "Weiler" etwas zu tun. Die Ersterwähnung erfolgte 1277 in einer Urkunde des Klosters Remigiusberg, in der ein Conradus dictus Busche de Schulrebure genannt wird. Andere Bezeichnungen sind Sullbure (1289), Scholwijlre (1290), Schilwiler (1446), Scelwillr (1458), Schelwilre (1460), Schelweiler (1587), Schöllweiler (1677). Später heißt es dann nur noch Schellweiler.
Zur Deutung des Namens führt Christmann aus: Das bure im zweiten Teil des Namens ist ein altes Wort für Bau oder Haus. Der erste Teil, mhd. sölve, solve, sulve, hat etwas mit Söller, sprich Speicher, zu tun. Der Name insgesamt kann als Speicherhaus verstanden werden. Ursprünglich mag hier eine Zehntscheune der Propstei gestanden haben. In späteren Jahren, als der Name nicht mehr verstanden wurde, erfolgte die Umbildung von Sulre zu Schill oder Schell. In Anlehnung an andere Weilerorte verwandelte sich der zweite Teil des Namens in -weiler. (Vgl. auch Dolch/Greule 1991 S. 420)
0.5.Wappen
Das heutige Wappen wurde am 3. Oktober 1983 von der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz genehmigt. Die Wappenbeschreibung lautet: In Blau eine silberne Schelle mit goldenem Griff und goldenem Klöppel. Das Wappen bezieht sich auf ein altes ,,Gemein Sigel", das in einer Urkunde vom 22. März 1729 neben dem Siegel von Etschberg aufgedruckt ist.
0.6.Geschichtlicher Abriss
0.6.1.Vorgeschichte und Römerzeit
Eine alte Straße, die in etwa 1,5 km Entfernung östlich am Dorf vorbeiführt, war vermutlich eine Römerstraße. Ein Keltengrab nahe der Straße wurde 1957 freigelegt. Nach der archäologischen Untersuchung handelte es sich um ein Frauengrab aus der Zeit um 500 v. Chr. Die Gewanne bei dem Grab trägt den Namen Heidenhübel.
0.6.2.Mittelalter
Schellweiler lag im Remigiusland, das vom frühen Mittelalter her bis zur Reformationszeit zunächst dem Bistum Reims und später dem Kloster Saint Remi zu Reims gehörte. Von 1127 bis 1444 übernahmen die Grafen von Veldenz die Vogtei über dieses Gebiet, die dann an die Pfalzgrafen (später Herzöge) von Zweibrücken überging.
0.6.3.Neuzeit
1552 erwarb die Pfalzgrafschaft das Remigiusland durch Kauf, und somit blieb Schellweiler bis 1797 ein Dorf im nunmehrigen Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, gehörte zum Oberamt Lichtenberg und zur Schultheißerei Pfeffelbach. Im 30-jährigen Krieg wurde der Ort verwüstet. 1675 gab es wieder drei Familien mit 25 Einwohnern gegenüber 86 Einwohnern in 18 Familien im Jahre 1609. Zu leiden hatte die Bevölkerung auch unter der Besatzung französischer Truppen 1675 und 1676 und später wieder in der Zeit der Französischen Revolution und in der Zeit Napoleons. Während der Zeit der französischen Verwaltung zwischen 1801 und 1814 gehörte Schellweiler zum Canton Kusel im Arrondissement Birkenfeld und im Département Sarre (Saar).
0.6.4.Neueste Zeit
1816 kamen die linksrheinischen Gebiete an Bayern und wurden in Landkommissariate (heute Landkreise) eingeteilt. Diese setzten sich aus Kantonen zusammen, und diese wiederum aus Bürgermeistereien. Schellweiler gehörte seit dieser Zeit zur Bürgermeisterei Kusel, blieb auch in der Verbandsgemeinde Kusel, die 1972 gegründet wurde.
An besonderen Ereignissen ist die Übersiedlung von vier Familien 1940 nach Lothringen zu vermerken. Erfreulich war die Erstellung des jetzigen Glockenturmes auf dem Schulhausdach 1953, die Einrichtung eines Volksbades im Anbau des Schulhauses 1955 und der Umbau des Schulhauses zu einem Dorfgemeinschaftshaus im Jahre 1989.
Beunruhigt wurde die Bevölkerung 1953/54 durch Schießübungen der Amerikaner in ziemlicher Nähe des Ortes, die Schäden für manche Häuser mit sich brachten. Große Trauer hat ein Unfall auf der Autobahn im November 1994 ausgelöst, bei dem neun junge Leute, darunter drei in Schellweiler geborene Männer auf dem Weg zur Arbeit in einem Kleinbus um kamen, der an einer Baustelle von einem Sattelschlepper zermalmt wurde.
Die Geschicke der selbständigen Ortsgemeinde werden von einem Ortsbürgermeister und einem Ortsgemeinderat mit 12 Mitgliedern bestimmt. Für das Haushaltsjahr 1997 sind im Verwaltungshaushalt 544.950,– DM und im Vermögenshaushalt 148. 190,– DM in Einnahmen und Ausgaben festgesetzt.
Im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden erhielt das Dorf 1995 den 2. Platz auf Kreisebene.Die politische Einstellung ist aus ausgewählten Wahlergebnissen zu erkennen.
0.7.Wahlergebnisse in Prozent, Bundestag Zweitstimmen
CDU | SPD | FDP | Linke | NPD | Rep. | Grüne | Tiersch. | Fam. | |
BT 1965 | 14 | 71 | 6 | 1* | 9 | --- | --- | --- | --- |
BT 1976 | 22 | 72 | 5 | --- | 1 | --- | --- | --- | --- |
BT 1992 | 23 | 65 | 5 | 1** | 1 | 2 | 5 | 2 | --- |
BT 1998 | 23 | 62 | 4 | 4** | --- | 4 | 2 | 1 | --- |
BT 2002 | 23 | 62 | 5 | 1** | 1 | 2 | 5 | 2 | --- |
BT 2005 | 23 | 50 | 8 | 10*** | 2 | 2 | 3 | --- | 1 |
BT 2009 | 26 | 37 | 11 | 16*** | --- | --- | 7 | --- | 3 |
BT 2013 | 29 | 46 | 2 | 8*** | --- | --- | 4 | --- | 11 |
*DFU | |||||||||
**PDS | |||||||||
***Linksp. | |||||||||
SPD | CDU | FDP | Grüne | Linke | Rep. | FW | Sonst. | ||
LT 2006 | 65,5 | 13,6 | 4,9 | 1,4 | 2,4 | 3,1 | --- | 9,1 | |
LT 2011 | 55,2 | 20,4 | 1,1 | 8,1 | 4,4 | 1,5 | 3,3 | 6,0 |
0.8.Zeittafel
Vorgeschichte | Keltisches Grab beim Bau der Autobahn freigelegt |
1127 | Graf Gerlach I. von Veldenz übernimmt Vogtei über das Remigiusland |
1227 | Ersterwähnung als "Schulrebure" |
1444 | Begründung der Pfalzgrafschaft Zweibrücken |
ab 1527 | Einführung der Reformation nach der Lehre von Luther |
1588 | Johannes I. führt für alle Untertanen die Reformation von Calvin ein |
1618/48 | Zerstörung des Dorfes im 30-jährigen Krieg |
1675/76 | Besetzung durch französische Truppen |
1781 | Schellweiler in der Mairie und im Canton Couselle (Kusel), im Arrondissement Birkenfeld und im Département de la Sarre (Saar) |
1816 | Schellweiler im Bürgermeisteramt, im Kanton und Landkommissariat (später Landkreis) Kusel |
1903/04 | Zentrale Wasserversorgung |
1915 | Stromanschluss |
um 1932 | Erstes privates Telefon |
1956 | Gemeinschafts-Gefrieranlage im Raiffeisenlagerhaus |
1955 | Einrichtung eines Volksbades |
1956 | Erstes Fernsehen |
1965 | Leichenhalle auf dem Friedhof |
1970 | Zentrale Abwasserversorgung, |
1972 | Anschluss an den Wasserzweckverband Ohmbachtal |
1980 | Bereitstellung von Baugelände durch die Gemeinde |
1985 | Erstellung des Freizeitgeländes im Dorf |
1989 | Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses, |
1994 | Gasanschluss |
1995 | Unser Dorf soll schöner werden, 2. Platz auf Kreisebene |
0.9.Religiöse Verhältnisse
Nach den Aufzeichnungen im reformierten Kirchenbuch Kusel gehörte Schellweiler schon 1567 zur Kuseler Kirche. Von 1635 - 1640 fehlen die Einträge, da in dieser Zeit Kusel und Umgebung verwüstet war. Die Bevölkerung war seit der Reformationszeit ausschließlich protestantisch, und erst um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert lebten wieder Katholiken im Ort. Im Jahre 1837 gab es neben 341 Protestanten 15 Katholiken. 1904 war unter 126 Einwohnern nur einer katholisch. Dieses Verhältnis änderte sich vor allem nach 1945 durch Zuzüge und Einheiratungen. (1996: 454 zu 62) Die Toten beider Konfessionen wurden ursprünglich in Kusel beerdigt. Erst 1870 bekam Schellweiler einen eigenen Friedhof.
Durch Verfügung der Kirchenregierung in Speyer vom 1. April 1956 wurde die evangelische Parochialgemeinde von Kusel abgetrennt und der Pfarrei Hüffler - Wahnwegen zugeordnet. Wegen dieser Neuorganisation gab es anfänglich einige Unruhe im Ort. Heute findet in Schellweiler vierzehntägig Gottesdienst im Dorfgemeinschaftshaus statt. Die Katholiken besuchen den Gottesdienst in Hüffler und gehören mit Hüffler zur Pfarrei Kusel.
0.10.Bewohner
Älteste Aufzeichnungen über Einwohner stammen aus dem Jahr 1480. In Steuerlisten wurden damals in der Maibeede 12 und in der Herbstbeede 13 Steuerpflichtige aufgeführt. Das entspricht etwa 50-55 Einwohnern. Die erste detaillierte Einwohnerliste im Kirchenvisitationsprotokoll des Oberamtes Lichtenberg aus dem Jahr 1609 nennt 86 Einwohner verteilt auf 18 Familien.
Nach dem Stand vom 31. 12. 1969 waren die 584 Einwohner altersmäßig wie folgt aufgeteilt: Bis 20 Jahre 33.60 %, von 20 - 60 Jahren 57,35 %, über 60 Jahre 20,02 %.
Bevölkerungsverluste entstanden durch den 30-jährigen Krieg, durch Auswanderungen nach Amerika zwischen 1830 und 1900 (80 Personen nachweislich), durch Verluste in den beiden Weltkriegen (l. Weltkrieg 17 Gefallene, 2. Weltkrieg 35 Gefallene und 20 Vermisste) sowie in den 70-er Jahren durch Geburtenrückgang und Wegzüge. Seit 1980 ist wieder ein stärkerer Anstieg zu verzeichnen, bedingt durch die Nähe zur Kreisstadt Kusel.
0.11.Entwicklung der Einwohnerzahlen
1675 | 1802 | 1857 | 1895 | 1910 | 1939 | 1950 | 1970 | 1980 | 1996 | 2005 |
25 | 209 | 356 | 435 | 457 | 513 | 541 | 567 | 498 | 550 | 584 |
0.12.Schulen, Kultur, Vereinswesen
0.12.1.Schulen
Nach ersten Erwähnungen des Schulwesens in unserem Ort wurden 1713 Schüler aus den Orten Wahnwegen, Schellweiler und Hüffler in Wahnwegen unterrichtet. 1726 erteilte die Regierung der Pfalzgrafschaft die Erlaubnis zur Einrichtung einer Schule für die drei Orte an Hüffler. 1755 besuchten 30 Schüler aus Schellweiler diese Schule. 1782 wurde Schellweiler die Einrichtung einer Winterschule genehmigt. 1792 wurden darin 28 Schüler unterrichtet. Erst 1834 erhielt Schellweiler ein eigenes Schulhaus, und damit konnte ein geregelter Schulbetrieb durchgeführt werden. Als dieses Schulhaus, in dem auch der Lehrer wohnte, zu klein geworden war, genehmigte die königlich bayerische Regierung den Neubau eines einstöckigen Gebäudes im Jahre 1884. Dieses wurde 1929 aufgestockt und diente bis 1987 als Schulhaus. Mit Unterbrechungen in der Kriegs- und Nachkriegszeit wurde die Schule zweiklassig geführt (l. - 4. und 5. - 7., bzw. 5. - 8. Klasse). Am 1. 12. 1966 entstand in Kusel eine Mittelpunktschule, die auch von den Schülern der Klassen 7 und 8 aus Schellweiler besucht wurde. Es blieben in Schellweiler zwei Klassen mit den Jahrgängen 2 bis 3 und 4 bis 6. Am 1. 8. 1970 wurde in Kusel eine Hauptschule für die gesamte Verbandsgemeinde eingerichtet, und in Schellweiler blieben nur die Schüler der Grundschule. Um eine Verschlechterung der schulischen Versorgung zu vermeiden, wurden bald die Grundschulen Schellweiler und Hüffler zusammengelegt. Schulstandort war Hüffler, doch eine Klasse war nach Schellweiler ausgelagert. Die endgültige Lösung erfolgte dann mit der Bildung der Grundschule Bledesbachtal in Hüffler unter Einschluss von Wahnwegen im Jahre 1972. Eine Klasse dieser Schule war bis 1987 nach Schellweiler ausgelagert. Danach war das Haus für eine neue Nutzung frei. Es wurde 1989 in ein Dorfgemeinschaftshaus umgebaut und im Dezember 1989 eingeweiht. Somit gibt es im Ort heute keine schulische Einrichtung mehr.
0.12.2.Brauchtum und Kulturelle Einrichtungen
Brauchtum
An altem Brauchtum gab es bis vor wenigen Jahren noch den Pfingstquack. Ein Martinsumzug wird noch heute durchgeführt. An Volksfesten wird noch die Kirchweih gefeiert. Sie fand früher am 2. Sonntag nach Michaelis statt (29 September). Als kein Saal mehr verfügbar war, verlegte man sie auf den 4. Sonntag im Juli und feiert sie seit 1989 als "Zeltkerwe". An einem früheren Termin wird alljährlich ein Dorffest im Dorfgemeinschaftshaus veranstaltet. Alle zwei Jahre wird zu einer Altenfeier eingeladen.
Kultur
Von 1964 - 1973 gab es eine Gemeindebücherei, die dann wegen mangelnden Interesses wieder geschlossen wurde. Vielfache Teilnahme am kulturellen Geschehen ist erleichtert durch die Nähe der Kreisstadt Kusel. Die Fritz-Wunderlich-Halle in Kusel ist nur 3 km weit von Schellweiler entfernt.
0.12.3.Vereinswesen
Ältester Verein und Kulturträger ist die Kulturgemeinschaft, ein Gesangverein, der 1908 gegründet wurde. Bemerkenswert ist die Partnerschaft mit dem Gesangverein Mellenbach (Thüringen). Sie besteht seit 1990 und alljährlich finden gegenseitige Besuche statt. Ein zweiter wichtiger Kulturträger ist der Musikverein Schellweiler, der seit 1969 besteht und gegenwärtig über 30 aktive Mitglieder zählt. Der Landfrauenverein bietet über das Jahr verteilt interessante Vorträge, Vorführungen, Besichtigungen und Fahrten an. Alle drei Vereine tragen nach ihren Möglichkeiten zur Gestaltung der dörflichen oder kirchlichen Veranstaltungen bei. Wichtig für unsere Jugend ist der Sportverein, der nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde. Weitere Vereine: Freiwillige Feuerwehr, Feuerwehrförderverein, Interessengemeinschaft Dorfweiher, FCK-Fanclub, SPD-Ortsverein (seit 1977).
0.13.Gesundheits- und Sozialwesen
Für die medizinische Versorgung sind die Ärzte aus den Nachbargemeinden, hauptsächlich aus Kusel, in Verbindung mit dem Krankenhaus zuständig. Zahlreiche Familien sind Mitglied im Krankenpflegeverein Hüffler. Die Versorgung von Pflegebedürftigen erfolgt u. a. durch die Sozialstation Kusel-Altenglan.
Ein Kindergarten bestand in Schellweiler von 1939 bis 1945. Danach konnten die Kleinkinder erst wieder ab 1975 den Kindergarten in Hüffler besuchen und ab 1977 den Kindergarten in Konken.
Das Wasser kommt vom Wasserzweckverband Ohmbachtal. Die Gasversorgung erfolgt durch die Stadtwerke Kusel.
0.13.1.Wirtschaft und Verkehr
Wirtschaft
In der Vergangenheit bestand eine Mühle im Hiflergrund, die 1709 erbaut wurde. Von 1845 -1152 wurden auf der Grube Hohlbach zwischen Hüffler und Schellweiler 1.838 t Steinkohlen gefördert. Ein Versuch 1950 wurde bald wieder eingestellt. Eine andere Grube auf dem Wenzelberg war auch nicht sehr ergiebig (1838 etwa 35 t). Der Großteil der Bevölkerung lebte bis weit ins 19. Jahrhundert von der Landwirtschaft. Daneben gab es einige Handwerksbetriebe. Vor allem seit 1945 setzte eine völlig neue Entwicklung ein.
Heute finden die Menschen Beschäftigung in Dienstleistungsbetrieben, in der Verwaltung und in der Industrie in Kusel, Kaiserslautern und im Saarland. Der einzige noch bestehende landwirtschaftliche Betrieb im Haupterwerb betreibt den Anbau von Kartoffeln, Getreide und Rüben zum Verkauf und zur Viehhaltung. An selbständigen Betrieben sind außerdem eine Schreinerei, zwei Gaststätten, eine Kunstschmiede, ein Karrosseriebaubetrieb, ein Fahrradgeschäft, ein Lebensmittelgeschäft mit Bäckereifiliale und eine Metzgereifiliale vorhanden.
Verkehr
Die Autobahn Landstuhl-Trier (A 62) führt nahe am Dorf vorbei, die Abfahrt Kusel liegt etwa 3 km weit vom Ort entfernt. Durch die Nähe der Autobahn wird der Ort durch Verkehrslärm in Mitleidenschaft gezogen. Seit Jahren bemüht sich die Bevölkerung um die Einrichtung von Lärmschutzmaßnahmen. Kusel, Glan-Münchweiler und Homburg können die Bewohner leicht über die eingerichteten Buslinien erreichen, die über die Kreis- und Landesstraßen führen.
0.14.Änderungen in der Berufsstruktur
1950 | 1964 | 1996 | |
Landwirtschaftliche Betriebe im Haupterwerb | 23 | 8 | 1 |
Landwirtschaftliche Betriebe im Nebenerwerb | 35 | 15 | 3 |
Bergleute | 60 | ca. 30 | --- |
Maurer | 45 | ca. 20 | 10 |
Hüttenleute | 10 | --- | --- |
Steinbrecher u. Steinhauer | 10 | --- | --- |
Bauunternehmung | 1 | 1 | --- |
Verputzergeschäft | --- | 1 | --- |
Raiffeisenlagerhaus | --- | 1 | --- |