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Weihnachtssüßigkeiten vor dem Ersten Weltkrieg

Weihnachtsbrief, 1913[Bild: Privatbesitz Otto Schedler ]

Was die Menschen um 1913 zu Weihnachten, naschten, zeigt ein langes Weihnachts-Bestellformular der Zuckerwarenfabrik L. Goebel Mainz von November 1913. Hier wurden ganze Christbäume, Christbaumkonfekt aus Schaum oder Tannenzapfen angeboten. Auch den Schokoladen-Nikolaus gab es bereits. Allerdings wurden auch viele Nikoläuse aus Lebkuchen hergestellt, z. B. mit einem Baum oder der Rute. Beliebter als die wenigen weihnachtlichen Motive scheinen andere gewesen zu sein, z.B. Lebkuchen-Herzen, Häuschen und -Puppen wie Struwelpeter oder den Weihnachtsmann. Für uns befremdlich: Verkauft wurden auch „Drollige Soldaten“.

Spannend ist das Maß an Internationalität: So aß man neben Germania Russischen Biskuit, sogenannte Schweizer oder Brasilianer. „Bretzel“-Gebäcke, Waffeln und Schokolade ergänzten das Sortiment. Aus Zucker und Marzipan wurden gängige Obst, Gemüse-, Wurst- und Fleischsorten sowie Zigaretten nachgebildet.

 

Verfasserin: Dr. Ute Engelen