Zugefrorener Rhein
Spaziergänger, Pferdefuhrwerke und Schlitten auf dem zugefrorenen Rhein und im Hintergrund das verschneite Mainz. Im 18. und 19. Jahrhundert konnten die Mainzer ein solches Spektakel noch regelmäßig erleben. Zwischen 1803 und 1815 soll der Rhein fast jährlich von einer geschlossenen Eisdecke bedeckt gewesen sein. Auch für die Folgezeit sind zahlreiche weitere Jahre belegt, in denen der Fluss erstarrte.
Im 20. Jahrhundert wurden diese Ereignisse immer seltener. Im Kollektiven Gedächtnis hat sich besonders der „Rekordwinter“ des Jahres 1929 verankert. Mitte Februar fror der Rhein zu. Der vereiste Fluss lockte tausende Schaulustige an. Sogar Sonderzüge wurde eingesetzt. Zuletzt konnten die Mainzer im Jahr 1956 Winterspaziergänge auf dem Rhein genießen. Damals ahnte niemand, dass der Rhein das letzte Mal für lange Zeit stockte. Ob er in absehbarer Zeit noch einmal zufriert, ist ungewiss, aber aufgrund des Klimawandels unwahrscheinlich. Es bleiben jedoch die Gemälde und Fotografien, die an das „Mainzer Winterwunderland“ erinnern und erahnen lassen, wie aufregend die Tage auf dem eisigen Rhein waren.