1. Dezember 805: Weihe des Klosters St. Alban in Mainz
Heute vor 1216 Jahren, am 1. Dezember 805, wurde in Mainz, angeblich in Anwesenheit Kaiser Karls des Großen, das Kloster St. Alban geweiht. Schon 794, als das Kloster noch im Bau war, hatte Karl seine in Frankfurt verstorbene Gemahlin Fastrada hier beisetzen lassen. St. Alban war eine der größten Kirchenanlagen der karolingischen Zeit, die hinsichtlich ihrer Ausmaße kaum Vergleiche mit dem heutigen Mainzer Martinsdom zu scheuen braucht. Nur ein Beispiel: Die beeindruckende Ostapsis des Mainzer Domes hat einen inneren Durchmesser von 11,60 Meter, St. Alban hatte gleich drei solcher Ostapsiden mit einem inneren Durchmesser von jeweils 10 Metern! Entsprechend prachtvoll muss die Ausstattung der Kirche gewesen sein, von Gold, Silber und Edelsteinen ist hier die Rede. Dem Repräsentationsbedürfnis der Mainzer Erzbischöfe kam dies natürlich sehr entgegen: Viele Kirchen- und Reichsversammlungen fanden in St. Alban statt, wo auch die meisten Mainzer Erzbischöfe bis Willigis (975-1011) ihre letzte Ruhestätte fanden. [Anm. 1] Nach ersten Zerstörungen in der Mainzer Stiftsfehde 1329 wurden Kirche und Klostergebäude 1552 durch Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach zerstört, die noch stehenden Reste wurden im 30-jährigen Krieg abgetragen, unter anderem zum Bau der Gustavsburg. In Mainz erinnert heute nur noch sehr wenig an dieses große Kloster, an seiner Stelle befindet sich heute auf dem Albansberg in der Nähe des Stadtparks eine Villenanlage.
Anmerkungen:
- Der in der letzten Zeit sehr aktuelle Erzbischof Erkanbald, der von 1011 bis 1021 regierte, wurde als einziger Mainzer Metropolit im alten Dom St. Johannis begraben, da zu dieser Zeit der Mainzer Dom wieder aufgebaut werden musste. Zurück