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0.Verschleppt, drangsaliert, ausgebeutet

0.1.Den Opfern von Zwangsarbeit und Gewalt unter der Nazi-Herrschaft in Bad Kreuznach

Verfasser: Schaller, Rolf

Aktualisiert am: 28.09.2024

1.1.1.Der Einmarsch in Polen

Am 1. September 1939 befahl Hitler den Überfall auf Polen und löste damit den Zweiten Weltkrieg aus. Nach dem Einmarsch der Roten Armee am 17. September in Ostpolen mussten die letzten polnischen Einheiten am 5. Oktober 1939 kapitulieren. Polen wurde entsprechend dem geheimen Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Abkommen („Hitler-Stalin-Pakt“) vom 23. August 1939 entlang der sogenannten „Curzon-Linie“ aufgeteilt. Der westliche Teil stand unter deutscher, der östliche unter sowjetischer Verwaltung. Der Westteil des von Deutschland besetzten Staatsgebiets wurde dem Reich angegliedert, der mittlere Teil zum „Generalgouvernement“ erklärt. Karte von Polen 1939-1945. Quelle: Holtstein, Polnische Geschichte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte Stalin auf der Konferenz von Jalta durchsetzen, dass die Curzon-Linie - mit einigen Abweichungen - auch die Grenze zwischen der Sowjetunion und einem „wiederhergestellten“ Polen wurde.

Die eingegliederten Ostgebiete sollten „ethnisch gesäubert“ werden. Hunderttausende Polen – im Nazi-Jargon als „Untermenschen“ verunglimpft – wurden in das Generalgouvernement umgesiedelt und etwa 2,8 Millionen Polen zur Zwangsarbeit ins Reich verschleppt.

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