Ludwig Blenker
Ludwig Blenker wurde am 31. Juli 1812 als Sohn eines Möbelschreiners in Worms geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums erlernte er das Goldarbeitergeschäft bei einem Onkel in Kreuznach und besuchte anschließend die Polytechnische Schule in München. Im Jahr 1832 trat Blenker dem Ulanenregiment bei, das Otto I. nach Griechenland begleitete. Hier zeichnete er sich durch besondere Tapferkeit aus und wurde bald zum Offizier befördert. 1837 verließ er die bayerische Armee und nahm ein Medizinstudium in München auf. Auf Wunsch seines Vaters gründete er jedoch bald darauf eine Weinhandlung in Worms. Hier heiratete er auch seine aus Köthen (Sachsen) stammende Frau Elise. 1848 wurde Blenker zum Obersten der Wormser Bürgerwehr gewählt. Auch für das Bürgermeisteramt wurde er vorgeschlagen, doch seine Wahl wurde vom Ministerpräsidenten Jaup verhindert. Blenker wandte sich daraufhin der radikalen Opposition zu und wurde im April 1849 Anführer der Rheinhessischen Freiwilligen. Zusammen mit seiner Frau spielte er eine wichtige Rolle in den Pfälzer und Badener Ereignissen. Nach der Niederschlagung des Aufstands floh das Ehepaar über die Schweiz in die Vereinigten Staaten. Dort kauften sie zuerst eine Farm in Rocland-County und lebten später in Newport. Während des Bürgerkriegs gründete Blenker ein deutsches Jägerregiment, das auf Seiten der Nordstaaten kämpfte. Dank seiner Kriegserfahrung wurde er sogar zum Brigadegeneral ernannt. Ludwig Blenker verließ die Armee schwer erkrankt und starb wenige Monate später am 31. Oktober 1863.