Rudolf Caracciola
Rennfahrer, geb.1901, gest. 1959.
Rudolf Caracciola "Karratsch" wurde am 30. Januar 1901 in Remagen geboren und zählt zu den legendärsten Rennfahrern aller Zeiten. Seine Siege mit dem "Silberpfeil" sind eng verbunden mit der "Grünen Hölle", dem Nürburgring. Seine 30-jährige Karriere begann durch einen Sieg in Köln und wurde durch einen schweren Unfall beim Großen Preis der Schweiz beendet.
Schon früh hatte Rudolf Caracciola den Wunsch, Rennfahrer zu werden. Bereits 1916 erwarb er als erst 16-jähriger mit einer Sondererlaubnis den Führerschein. Nach dem Gymnasium und der Anstellung in einer Kölner Maschinenfabrik wechselte er 1922 nach Aachen zu den "Fafnir Automobilwerken". Im selben Jahr gewann er sein erstes Rennen "Rund um Köln" mit einem "Fafnir". Daraufhin erhielt er in Dresden bei "Daimler-Benz" eine Stelle als Verkäufer und durfte gelegentlich mit einem geliehenen Mercedes-Sportwagen an Rennen teilnehmen.
Im Jahr 1926 heiratete Rudolf Caracciola Charlotte Liesen, genannt "Charly". 1926 gewann er auch den ersten Großen Preis von Deutschland auf der Berliner Avus. Im folgenden Jahr erreichte er dann beim Eröffnungsrennen des neuen Nürburgrings als Erster das Ziel und siegte 1931 im Typ SSKL als erster Ausländer die "Mille Miglia - 1000 Meilen von Brescia". Mit diesen und vielen anderen Siegen schrieb er Rennsportgeschichte.
Durch den Rückzug von Daimler Benz (1931) und schließlich auch von Alfa Romeo nach der Weltwirtschaftskrise gründete Rudolf Caracciola 1933 mit Louis Chiron eine Renngemeinschaft mit zwei privaten Alfa Romeo Fahrzeugen. Im gleichen Jahr erlitt er beim Training zum Großen Preis von Monaco einen schweren Unfall.
Im Februar 1934 kam seine Frau Charly bei einem Lawinenunglück in der Schweiz, der neuen Wahlheimat des Ehepaars, ums Leben.
1935 wurde Rudolf Caracciola nach insgesamt sieben Siegen auf Mercedes-Silberpfeil Europameister und konnte diesen Titel auch 1937 und 1938 für sich gewinnen. Zudem schaffte er einen neuen Geschwindigkeitsrekord von 432,7 km/h auf der Autobahn Frankfurt - Darmstadt.
Nach dem Krieg im Jahr 1946 folgte er einer Einladung nach Indianapolis, obwohl er keine Genehmigung für den Transport seines eigenen Rennwagens bekam. Dort fuhr er das Rennen auf einem "Thorne Engineering Special" und hatte wieder einen schweren Unfall, unter dessen Folgen er lange litt.
1952 nahm er die Schweizer Staatsbürgerschaft an und startete beim Großen Preis der Schweiz. Dort musste er - bedingt durch einen schweren Unfall in der 13. Runde seine Rennsport-Karriere endgültig beenden.
Am 18. September 1959 starb Rudolf Caracciola an einem plötzlich akut gewordenen Leberleiden.