Siegfried II. von Eppstein
Mainzer Erzbischof mit einer Amtszeit 1200/08-1230.
Siegfried von Eppstein aus dem Geschlecht der Herren von Eppstein, die sich nach ihrer Stammburg im Taunus benannten, wurde im Jahr 1200 von einer Minderheit des Domkapitels in Bingen zum Erzbischof gewählt. Dank der welfischen Truppen konnte er Weihnachten 1200 in Mainz feiern und krönte hier König Otto IV. Doch mussten sie den staufischen Truppen bald weichen. Siegfried ging schließlich nach Rom, um erst nach der Ermordung Philipps von Schwaben 1208 wieder als unangefochtener Erzbischof nach Mainz zurückzukommen. Als es nach der Kaiserkrönung Ottos IV. 1209 zu Spannungen zwischen Papst und Kaiser kam, wandte sich auch Siegfried vom Kaiser ab. 1211 wählte er mit einer Fürstenopposition Friedrich II. zum Gegenkönig und krönte ihn am 9. Dezember 1212 im Mainzer Dom, 1215 dann erneut am richtigen Ort, in Aachen. Kaiser Friedrich sollte die geistlichen Fürsten im Aufbau ihrer Landesherrschaft entscheidend fördern, indem er ihnen wichtige Privilegien bestätigte. Als Papst Gregor IX. Kaiser Friedrich II. 1227 exkommunizierte, da dieser den versprochenen Kreuzzug noch nicht unternommen hatte, blieb Siegfried dem Kaiser aber treu, bis sich Kaiser und Papst im August 1230 aussöhnten. Wenige Tage später, am 9.9.1230 verstarb der Erzbischof in Erfurt.