Rudolf Frank
Schauspieler, Theaterregisseur und Schriftsteller, geb. 1886, gest. 1979.
Dr. Rudolf Frank stammt aus einer angesehenen Mainzer jüdischen Familie. Er wurde am 16.9.1886 in Mainz geboren. Nach einem Jurastudium und der Promotion im Jahr 1908 folgte er seinen künstlerischen Neigungen. Er absolvierte eine Schauspielausbildung bei Max Reinhardt in Berlin. In den folgenden zwei Jahrzehnten machte er sich an renommierten deutschen und ausländischen Theatern einen Namen. Als Schauspieler, Dramaturg und Regisseur wirkte er u.a. am Hoftheater Meiningen, dem Frankfurter Neuen Theater, an den Münchner Kammerspielen, in Italien und Berlin. Ebenso betätigte er sich erfolgreich als Feuilletonist und als Autor (z.B. des international rezipierten antimilitaristischen Jugendbuchs „Der Schädel des Negerhäuptlings Makaua“ (1931). 1933 wurde ihm von den Nationalsozialisten jegliche öffentliche Berufsausübung untersagt, was ihn aber nicht daran hinderte, unter Pseudonymen weiterzuarbeiten. Unter der wachsenden Bedrohung emigrierte Frank 1936 nach Wien. Von dort floh er nach dem „Anschluss“ Österreichs über Italien in die Schweiz, wo er während des Krieges keine Arbeitserlaubnis erhielt und sich mit der Übersetzung von Werken aus dem Englischen und Französischen, darunter John Steinbeck und Pearl S. Buck, über Wasser hielt. Nach 1945 blieb er in Basel und war vorwiegend als Übersetzer, Theaterkritiker und Rundfunkautor tätig. 1960 erschien seine Autobiographie „Spielzeit meines Lebens“. Er starb am 25.10.1979 in basel. Seine Heimatstadt Mainz ehrte ihn 1971 mit der Gutenberg-Medaille. Franks Nachlass befindet sich im Stadtarchiv Mainz. Posthum erschien sein autobiographisch geprägter Roman „Fair Play oder Es kommt nicht zum Krieg“ (1998, entstanden 1938).