Bibliothek

Ika Freudenberg

Ika Freudenberg[Bild: aus Bäumer, Gertrud: Gestalt und Wandel. Frauenbildnisse, 48.-52. Tsd., Berlin 1939, Bildtafel gegenüber S. 432. Fotografiert wahrscheinlich von Sophia Goudstikker (Hof-Atelier Elvira).]

Frauenrechtlerin und Publizistin, geb. 1858, gest. 1912.

Friederike (genannt: Ika) Freudenberg wurde am 24. März 1858 in Raubach im Westerwald geboren. Der Vater Johann Philipp betrieb die dortige Eisenhütte. Die Geschäfte gingen in den 1860er Jahren allerdings bereits schlecht, da der Westerwald mittlerweile stark abgeholzt war und die zum Betrieb der Öfen notwendige Holzkohle immer teurer wurde. Johann Philipp Freudenberg gab den Betrieb daher Mitte der 1860er Jahre ab und ließ sich mit seiner Familie in Wiesbaden nieder.

1894 zog die mittlerweile 36-jährige Ika Freudenberg mit ihrer Lebensgefährtin nach München. Dort gründete sie mit den Frauenrechtlerinnen Anita Augspurg und Sophia Goudstikker die "Gesellschaft zur Förderung geistiger Interessen der Frau" (später umbenannt in "Verein für Fraueninteressen"). Der "kleine Verein mit dem langen Namen", wie der Satiriker Ernst von Wolzogen ihn nannte, wuchs schnell an und wurde bald zum Dreh- und Angelpunkt der bayerischen Frauenbewegung.

1898 wurde Ika Freudenberg Vorstandsmitglied des Bunds deutscher Frauenvereine. 1911 fasste sie ihre Gedanken zur Stellung der Frau in Gesellschaft und Politik in dem Buch "Die Frau und die Kultur des öffentlichen Lebens" zusammen. Es sollte ihr einziges bleiben: Am 9. Januar 1912 starb Ika Freudenberg an Brustkrebs. Sie wurde 53 Jahre alt.

Mehr über eine Westerwälderin, die spät zur Frauenbewegung kam, aber mit ihrem Humor und diplomatischen Geschick spätestens um 1900 nicht mehr aus ihr wegzudenken war, erzählt Bianca Walther in Folge 2 ihres Podcasts Frauen von damals und in ihrem Blogbeitrag "Es ist so was Lebendiges drum" – Ika Freudenberg (1858-1912) und die Münchner Frauenbewegung.

Verfasserin: Bianca Walther