Uriel von Gemmingen
Mainzer Erzbischof mit einer Amtszeit 1508-1514.
Uriel von Gemmingen war ein vielseitig befähigter Mann. Im Jahre 1488 wurde er in Padua zum Dr. iur. promoviert, ab 1501 war er Assessor am Reichskammergericht in Speyer und ab 1505 Dekan des Mainzer Domkapitels. Nachdem er 1508 zum Mainzer Erzbischof gewählt worden war, führte er die Reformpolitik seiner beiden Vorgänger fort und setzte sich für eine Wahrung des Landfriedens und die Ordnung des Münzwesens ein. Die Stadt Erfurt, die in einem Aufstand 1509/10 nach Reichsfreiheit strebte, konnte er bedingt wieder an das Erzstift binden. Allerdings verhinderte sein plötzlicher Tod eine endgültige Absicherung der thüringischen Besitzungen des Erzstiftes. Der Maler Matthias Grünewald und der Bildhauer Hans Backofen standen im Dienst des Erzbischofs. Backofen soll auch dessen Grabmal im Dom geschaffen haben.