Irène Giron
Mitarbeiterin der französischen Militärverwaltung in Rheinland-Pfalz, geb. 1910, gest. 1988.
Irène Emilie Giron geb. Roman (geb. 22.9.1910 in Hamburg), Tochter eines Briten und einer Deutschen, absolvierte eine Dolmetscherausbildung in Heidelberg. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete sie zunächst beim Rundfunk in Paris, heiratete 1940 den Pariser Rechtsanwalt und Journalisten Charles Giron und erhielt die französische Staatsangehörigkeit. Sie arbeitete im französischen Widerstand und ging 1941 nach Algerien, so sie gemeinsam mit ihrem Mann am Aufbau der französischen Résistance in Nordafrika mitwirkte. 1944 wurde sie in das französische Bildungsministerium berufen.
Nach der Besetzung Deutschlands wurde sie zur Stellvertreterin von Raymond Schmittlein, dem Direktor der Abteilung für Öffentliche Bildung bei der französischen Militärverwaltung in Deutschland (mit Dienstsitz zunächst in Baden-Baden, ab 1949 in Mainz auf der Zitadelle), ernannt. In dieser Funktion war sie eine der treibenden Kräfte beim Neuaubau des kulturellen Lebens in Rheinland-Pfalz. Sie war maßgeblich beteiligt an der Neuorganisation des Schulwesens, an der Gründung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, an der Schaffung der Dolmetscherschule in Germersheim, der Gründung des Instituts für Europäische Geschichte sowie der Akademie der Wissenschaften in Mainz. 1952 kehrte sie nach Frankreich zurück. Sie verstarb am 29.4.1988 in Paris.