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Ida Hahn-Hahn

Schriftstellerin, geb. 1805, gest. 1880.

Ida Hahn-Hahn wurde am 22.6.1805 in Tressow (Mecklenburg-Schwerin) als Tochter des "Theatergrafen" Karl Friedrich von Hahn-Neuhaus geboren. 1826 schloss Ida Hahn eine Konvenienzehe mit ihrem vermögenden Vetter Graf Adolf von Hahn. Er ließ sich drei Jahre später gegen ihren Willen von ihr scheiden. Ida Hahn-Hahn begann daraufhin, sich erfolgreich als Schriftstellerin zu betätigen und ausgedehnte Reisen in Begleitung des baltischen Barons Adolf von Bystram zu unternehmen, die sie bis nach Ägypten, Palästina und Syrien führten. Sie verfasste Reisebeschreibungen, Gedichte und Gesellschaftsromane, die im Adelsmilieu angesiedelt waren und reißenden Absatz bei den Damen der Gesellschaft fanden. Zu ihren bekanntesten Werken zählt der Roman "Gräfin Faustine". Ida Hahn-Hahn setzte sich jedoch nicht für die Emanzipation der Frau ein, was sie in Konflikt mit den Autorinnen der 1848er Bewegung brachte. 1850 trat sie zum katholischen Glauben über, nachdem sie bereits einige Jahre lang mit Wilhelm Emmanuel Frh. von Ketteler, damals Propst der Hedwigskirche in Berlin, Glaubensgespräche geführt hatte. Nachdem er Bischof von Mainz geworden war, folgte sie ihm an den Rhein und erwarb ein kleines Haus in der Heiliggrabgasse.
Ihre schriftstellerischen Fähigkeiten stellte sie nun ganz in den Dienst ihres neuen Glaubens und propagierte in ihren Romanen das Idealbild der stillen, bescheidenen Frau, die ihren Wirkungskreis im Hause fand. 1852 bemühte sie sich, in die "Congregation der Ordensfrauen der seligen Jungfrau Maria von der Liebe des Guten Hirten zu Angers" aufgenommen zu werden, wurde jedoch abgelehnt, da es ihr "an wahrer Demut" fehlte. Dennoch finanzierte sie den Klosterneubau des Ordens, der 1854 in Mainz neben dem Kreuzgang der St. Stephanskirche errichtet wurde. Hier wurden "gefallene Mädchen" aufgenommen. Ida Hahn-Hahn lebte als Nicht-Ordensmitglied bis zu ihrem Lebensende, am Schlusfast erblindet, in diesem Kloster. Sie starb am 12.1.1880 und hinterließ ein umfangreiches Werk an religiöser Literatur.

Nachweise

Verfasser: Hedwig Brüchert

Quelle: 2000 Jahre Mainz - Geschichte der Stadt digital