Berthold von Henneberg
Mainzer Erzbischof mit einer Amtszeit 1484-1504, geb. 1441, gest. 1504.
Berthold von Henneberg wurde 1441 geboren. Als junger Domherr diente Graf Berthold von Henneberg Erzbischof Adolf von Nassau mehrfach als Diplomat, dagegen gestaltete sich sein Verhältnis zu Erzbischof Diether so schlecht, dass er das Erzstift verließ und nach Rom ging, um erst nach dem Tod des Erzbischofs nach Mainz zurückzukehren. Als Erzbischof förderte Berthold intensiv die kirchlichen Reformbewegungen seiner Zeit und bemühte sich um die Beseitigung von Missständen in seiner Diözese. Zudem vermochte er das durch die Stiftsfehde geschwächte Erzstift wirtschaftlich und territorial zu stabilisieren.
Vor allem aber wurde Berthold von Henneberg zum "Vater der Reichsreform": Im Ringen um eine Reform des Reiches zwischen Kaiser und Ständen wurden eine ganze Reihe wichtiger verfassungsrechtliche Reformen erreicht und auf dem Wormser Reichstag im Jahre 1495 beschlossen, so der ewige Landfrieden, welcher die Fehde erstmals unbefristet untersagte, die Einrichtung des Reichskammergerichts sowie der "Gemeine Pfennig" als erste Reichssteuer.
Die Differenzen zwischen den ständischen Reformern unter der Führung Bertholds von Henneberg und Kaiser Maximilian verschärften sich aber zunehmend. Da Erzbischof Berthold seine Reformideen vor allem über die Reichskanzlei anging, der er als Erzkanzler vorstand, stärkte der Kaiser gegen ihn Hofrat und Hofkanzlei. Das von den Reformern im Jahr 1500 eingesetzte Reichsregiment konnte der Kaiser 1502 bereits wieder auflösen, der sich auch dank außenpolitischer Erfolge schließlich gegen den Kreis der Reformer durchsetzte.
Berthold starb am 21. 12.1504.