Gerschom bar Jehuda
Jüdischer Gelehrter, geb. um 960 Metz, gest. 1028/1040.
Gerschom bar Jehuda wurde um 960 in Metz geboren. Der Name Gerschom bar Jehuda steht nicht nur in Mainz für eine Blüte jüdischer Kultur und Religion. Der einflussreiche Gelehrte eröffnete nach seinem Talmudstudium in Metz eine Talmudakademie in Mainz, die Schüler aus vielen Ländern in die rheinische Stadt lockte. Um seinen Glaubensgenossen im Umgang mit den oft schwer verständlichen Regeln des Talmud zu helfen, fertigte der Rabbi kritische Texte und Kommentare zur religiösen Schrift der Juden an. Daneben erließ er Verordnungen und Entscheidungen zur Neuregelung des sozialen und religiösen jüdischen Lebens, die auf Grund seines hohen Ansehens zum größten Teil befolgt wurden. Selbst die Rabbinerkonferenzen der nächsten Jahrhunderte griffen die Vorstellungen Gerschom bar Jehudas auf. Die wissenschaftlichen Arbeiten seiner Hochschule besitzen noch heute Relevanz für die Interpretation des Talmuds und werden als "Mainzer" und "Wormser Kommentare" bezeichnet.
Gerschom bar Jehuda starb 1028 oder 1040 in Mainz.