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Dr. Karl Külb

Arzt und Oberbürgermeister von Mainz mit einer Amtszeit 1919-1931, geb. 1870, gest. 1943. 

Der nationalliberale Dr. Karl Külb, seit 1895 als praktischer Arzt in Mainz niedergelassen, wurde 1907 in die Stadtverordnetenversammlung und 1912 zum besoldeten Beigeordneten gewählt. Er war u.a. für die Bereiche Gesundheits-, Schul-, Armen-, Jugend- und Sozialwesen, ab 1914 außerdem für das Amt für Kriegswirtschaft zuständig. Am 23. Juni 1919 wurde er als Nachfolger von Göttelmann zum Oberbürgermeister gewählt.
Er führte die Verwaltung während der schwierigen Phase der französischen Besetzung, der Beeinträchtigung des Mainzer Wirtschaftslebens durch die Zollgrenzen, der Separatistenunruhen und des passiven Widerstands, der Inflation und schließlich der 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise. 1923 wurde er, wie zahlreiche andere Mainzer Funktionsträger, für eineinhalb Jahre ins unbesetzte Gebiet ausgewiesen, da er sich bei den Franzosen unbeliebt gemacht hatte. In Külbs Amtszeit fiel auch der vorzeitige Abzug der Franzosen Ende Juni 1930 und die große "Rheinlandbefreiungsfeier" im Juli des gleichen Jahres, zu der Reichspräsident Hindenburg nach Mainz kam.
Er leitete weitere Eingemeindungen im Jahr 1930 in die Wege. Am 7. Januar 1931 trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück. Im März 1931 wurde er zum Ehrenbürger von Mainz ernannt. Er starb am 13. Oktober 1943 in Mainz.

Nachweise

Verfasser: Hedwig Brüchert

Quelle: 2000 Jahre Mainz - Geschichte der Stadt digital