Damian Hartard von der Leyen (1675-1678)
Als der baldige Tod des Kurfürsten Lothar Friedrich von Metternich-Burscheid durch seine ernsthafte Erkrankung 1674 absehbar wurde, begann hinter den Kulissen der Machtkampf um die Nachfolge auf den Erzbischofsstuhl. Damian Hartard von der Leyen konnte das Ringen für sich gewinnen - und dies nicht ohne erhebliche Hilfe (Geldzahlungen und Klientelbeziehungen) seines Bruders. Doch auch die Präsenz der kaiserlichen Truppen, als Gegengewicht zu den französischen, mag bei der Wahl keine unbedeutende Rolle gespielt haben. Schließlich einigte sich das Domkapitel am 3. Juli 1675 auf den vom Kaiser protegierten Kandidaten.
Das politische Handeln wurde fast ausschließlich durch den Krieg gegen Frankreich dominiert. Die Suche nach Verteidigungsbündnissen, Unterstützung von Friedensverhandlungen und die weitere Fortifikation sowohl von Mainz als auch von Erfurt nahmen alle Kräfte des Kurfürsten in Anspruch. Gerade der innerkirchliche Bereich hatte darunter gelitten. Es gab in diesem Bereich kaum wesentliche Innovationen. Nur die Bruderschaft vom Allerheiligsten Altarsakrament und die Josefverehrung wurden gefördert - letztere durch die Einführung eines Gedenktages mit einer Prozession. Dass es kaum weitreichende Neuerungen gab, mag auch an der nur kurzen Regierungszeit des Erzbischofes liegen, welcher schon am 6. Dezember 1678 aufgrund eines Herzschlages verstarb.