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Aquädukt
Steinbauwerk (Wasserleitung) auf Pfeiler- und Bogenkonstruktionen. Römisch antike, brückenartige Steinbauwerke aus Pfeiler- und Bogenkonstruktionen, die das Wasser in einem offenen oder überdeckten Rinne (Kanal) im natürlichen Gefälle über Flüsse und Täler vom Land in die Siedlung leiteten. Der Aquädukt bezeichnet auch das gesamte Wasserführungssystem, zu dem die Quellenfassung, die mit Überlauf- und Schiebertechnik ausgestattete Verteilungskammer, das Divisorium (lat. divisio = Verteilung) und die Verbrauchsstelle (Thermen, Brunnen, Paläste) gehören. Der Wasserkanal, im Querschnitt ca. 0,80 x 1,60 m war mit hydraulischem, gut abdichtenden Kalkmörtel (Mörtel) ausgekleidet, mit großen Steinplatten gegen Verschmutzung (und ,Wasserdiebstahl' durch die Bauern) abgedeckt. Die bedeutendsten Aquädukte für die Wasserversorgung Roms wurden in der Campagna gebaut, der erste 312 v. Chr. von Appius Claudius. In der spätrömischen Kaiserzeit gab es ein Anlagen mit z. T. fast hundert Kilometern langen Kanalsystem. Aquädukte wurden noch im 19. Jahrhundert bis zur allgemeinen Einführung des Druckwasserleitungsystems (Wasserwerke, Wassertürme u. Dampfdruckausgleichstürme) gebaut.