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Erste Lautverschiebung

Die erste Lautverschiebung trennt die germanischen von den indogermanischen Sprachen.

Datiert wird sie für das 1. Jahrtausend v. Chr. Es werden drei Teilverschiebungen unterschieden:

Tenuesverschiebung: stimmlose Plosive p, t, k > stimmlose Frikative f, þ, x (lat. piscis, lat.  trēs und idg. *peku- > got.  fisks, got. þreis und germ.*fexu)

Medienverschiebung: stimmhafte Plosive b, d, g > stimmlose Plosive p, t, k (Bsp: idg. *dheubos,* edonom und *geusonom > germ.* đeupas,* etan(an) und *keusan(an))

Verschiebung der aspirierten Medien: stimmhafte, behauchte Plosive bh, dh, gh > stimmhafte Frikative ƀ, đ, ǥ (Bsp. idg. * bhrātēr,* dhol- und *steighonom > germ. * ƀroþar, * đal- und *stiǥan(an)).

Eine Ausnahme der 1. Lautverschiebung bildet das Vernersche Gesetz, das besagt, dass die Tenues p, t, k und der Frikativ s sich nicht zu den stimmlosen, sondern zu den stimmhaften Frikativen ƀ, đ, ǥ und z entwickeln, wenn der Wortakzent nicht direkt vorausgeht und sie in stimmhafter Umgebung stehen (Bsp. mater > mođer).

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