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Halsgraben

Bauelement bei Höhenburgen.

Tiefer breiter künstlicher Sohlgraben, gelegentlich mit gemauerten Wänden (Skarpen), der den Burgzugang auf einer Bergzunge vom Felsmassiv abtrennt. Burgen die am Ende eines langen Bergsporns lagen, waren auf drei Seiten von den meist steil abfallenden Berghängen gut geschützt. Ein wirkungsvoller Angriff war nur von der Bergseite her möglich. Da der ansteigende Bergrücken meist höher als die Burgmauern war, legten die Bauherren an dieser Stelle einen besonders tiefen Graben vor die Burg. Dieser Halsgraben hielt die Angreifer und ihr Wurfzeug auf Distanz und schützte die Burg in Verbindung mit einer Schildmauer wirkungsvoll vor Beschuß. Die Bezeichnung "Halsgraben" rührt daher, daß der Graben aus praktischen Gründen meist an der engsten Stelle des Bergsporns, dem "Flaschenhals", durchbrochen wurde. Auf kaum einer Höhenburg fehlt der Halsgraben. Er wurde üblicherweise mittels einer Zugbrücke überwunden, aber auch feste, leicht zu demontierende Holzbrücken waren üblich. Nur bei Burgen, die auf schroffem Fels oder hoher Bergkuppe lagen, konnte man auf Halsgräben verzichten. Diese fungierten vornehmlich als Abschnittsgraben oder Torgraben und waren dann auf beiden Seiten offen. Deshalb konnten sie auch kein Wasser führen.

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