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Hugenotten
Französische Protestanten. Bezeichnung für die französischen Calvinisten (Protestanten, Anhänger des Reformators Calvin), die seit der Mitte des 16.Jahrhunderts in Frankreich in Wellen auftretenden Repressalien und blutigen Pogromen ("Bartholomäusnacht") ausgesetzt waren. Besonders die Verfolgungen unter Ludwig XIV. lösten eine Fluchtwelle von einer viertel Million Hugenotten in die protestantischen Länder Niederlande, England, Dänemark, Schweiz, Nordamerika, Rheinpfalz, Braunschweig, Württemberg, Hessen und besonders Brandenburg-Preußen aus. In den deutschen Ländern waren sie wegen ihres manufakturtechnischen Know-hows (neue Produktionsmethoden und Werkzeuge) begehrt. An den Fortschritten, welche die Manufakturentwicklung, aber auch die Kultur in Deutschland seit dem Ausgang des 17.Jahrhunderts machte, waren die Hugenotten entscheidend beteiligt. U. a. in Magdeburg und Calbe trugen die französischen Aussiedlerfamilien, wie zum Beispiel die Tourniers in Calbe, wesentlich zur Steigerung der Tuchproduktion bei. Oftmals erinnern Familiennamen noch an diese Vorfahren.