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Patrozinium

Schutzherrschaft eines Patrons.

Die Heiligenverehrung gründet in der Überzeugung, dass die Seelen der Heiligen zwar im Himmel bei Gott waren, sie aber dem Leibe nach samt ihrer Wunderkraft auf der Erde verblieben. So bildeten sie eine Verbindung zwischen Himmel und Erde, die Wallfahrten zu ihren Gräbern haben in dieser Überlegung ihren Ursprung. Im Mittelalter setzte sich der Brauch durch, den Heiligenleib erhöht in einem Schrein hinter dem Altar aufzustellen. Hier konnte man den Heiligen leibhaftig berühren. War das Patronat anfangs strikt an den Grabort gebunden, so änderte sich das v.a. mit dem Aufkommen der Reliquienteilung, die den Heiligen sozusagen omnipräsent werden ließ: jede Reliquienpartikel bewirkte die volle Vergegenwärtigung. War man vorher an vorhandene Reliquien gebunden, konnte man sich später einen bestimmten Heiligen auswählen und sich dessen Reliquien besorgen. Dabei bildeten sich Gruppen, die in besonderer Weise bestimmte Heiligen vereehrten. Adlige, Gilden, Ordensleute und Laien, Bürger und Bauern u.a. erwählten sich ihre Spezialheiligen, sodass, wo immer eine solche Gruppe existierte, auch ihr Heiliger verehrt wurde.
(Quelle: Lexikon des Mittelalters, Bd. VI, Spalte 1806f.)

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