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Pechnase
Spähloch in Verteidigungsanlagen (meist über dem Eingangstor). Besonders über den Eingangstoren, aber auch an allen anderen gefährdeten Stellen der Mauern und Türme konnten kleine, außen an der Mauer auf Kragsteinen oder Konsolen ruhende, kastenartige Gußerker (Pechnase, Pfefferbüchse, Bretesche) angebracht sein. Diese mit einem Pultdach versehenen Gießerker waren unten offen und besaßen vorne häufig ein Spähloch. Sie hießen Pechnase, da man durch sie angeblich heißes Pech, siedendes Öl oder kochendes Wasser auf die Angreifer gießen konnte. Die obligatorische Pechnase über dem Burgtor war aber dazu geeignet, einen Brand zu löschen, den die Angreifer vor dem Tor gelegt hatten. Zudem konnte man sich durch die Pechnase mit einem Fremden vor dem Burgtor unterhalten, ohne seine Deckung zu verlassen. Pechnasen waren meist aus Stein gemauert, konnten aber auch aus schweren Eichenholzbohlen bestehen. Es gab eine große Typenvielfalt: dicke, flache, halbrunde, spitzförmige und mehreckige Formen.
Pech, das als Destillationsrückstand von Harzen, Braun- und Steinkohle gewonnen werden kann wird es kaum in großen Mengen auf mittelalterlichen Burgen gegeben haben. Auch Fette und Öle waren äußerst kostbar. Die Vorstellung, heißes Pech sei durch die Pechnase gegossen worden, entstammt dem 19. Jahrhundert und ist historisch nur ganz vereinzelt (für heißes Wasser?) zu belegen.