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Reformjudentum
Jüdische Reformbewegung des 19. Jahrhunderts. Eine seit Anfang des 19. Jahrhunderts von Deutschland ausgehende jüdische Reformbewegung, die sich die harmonische Integration der Juden in der von der christlich-abendländischen Aufklärung geprägten kulturellen Umwelt zum Ziel gesetzt hat. Das Rerformjudentum wurde weniger aus brennenden religiösen Motiven, als vielmehr aus emanzipatorischen gesellschaftlichen Bestrebungen geboren. Das Rerformjudentum lehnte die Autorität der mündlichen Lehre sowie der Halacha ab und verwarf insbesondere "Zeremonien", die die Integration der Juden in die christliche Umwelt erschwerten. Es bekämpfte das traditionelle talmudische Judentum - von ihm als "orthodox" bezeichnet. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb sich das Reformjudentum unter der Führung von Abraham Geiger eine eigene wissenschaftlich-theologische Grundlage, die jedoch nicht verhindern konnte, dass es sich in eine extrem reformatorische und eine eher konservative Richtung spaltete. Die geistigen Grundlagen des Reformjudentums sind bis heute in etwa gleich geblieben, wenn sich auch infolge der wachsenden Assimilation und religiösen Indifferenz in den eigenen Reihen der Schwerpunkt seiner öffentlichen Wirksamkeit verlagerte und manche der radikaleren Reformen wieder zurückgenommen wurden. Seine stärkste gesellschaftliche und geistige Basis hat das R. heute in den USA.