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Rheinprovinz
Preußischer Landesteil. Die Gebiete der späteren Rheinprovinz kamen nach der Niederlage des napoleonischen Frankreich im Jahr 1815 auf Beschluss des Wiener Kongresses unter die Herrschaft des Königreichs Preußen. Die Rheinprovinz entstand 1822 aus der Vereinigung der 1816 gebildeten Provinzen Großherzogtum Niederrhein und Jülich-Kleve-Berg. Die Rheinprovinz gliederte sich in die fünf Regierungsbezirke Aachen, Düsseldorf, Koblenz, Köln und Trier. Die Regierungsbezirke waren in Stadt- und Landkreise aufgeteilt. Das Gebiet der Rheinprovinz war nahezu geschlossen (Ausnahme Kreis Birkenfeld, Fürstentum Lichtenberg und Landkreis Wetzlar). Die politische und kulturelle Eingliederung der Rheinprovinz in den Staat Preußen war eine große Herausforderung. Das Rheinland war damals modern, was Industrie und Handel betraf, das Bürgertum war entsprechend selbstbewusst, während das übrige Preußen noch weitgehend agrarisch geprägt und der Vorrang des Adels noch unumstritten war. Außerdem war die Rheinprovinz mehrheitlich katholisch, die neue Obrigkeit evangelisch. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Rheinprovinz bis 1930 von französischen, belgischen und britischen Truppen besetzt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das nördliche Gebiet der Rheinprovinz Teil der britischen Besatzungszone und damit später Bestandteil des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Regierungsbezirke Koblenz und Trier wurden Teil der französischen Besatzungszone und kamen somit zum Bundesland Rheinland-Pfalz.