-
Staufer
Schwäbisches Adelsgeschlecht, das mehrere Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und Könige von Sizilien stellte. Schwäbisches Adels- und Königsgeschlecht. Der Name leitet sich von ihrer Stammburg, der Burg Hohenstaufen, ab. Der Aufstieg der Familie begann 1079, als Friedrich I. von Kaiser Heinrich IV. zum Herzog von Schwaben ernannt wurde und des Kaisers Tochter Agnes heiratete. Nach dem Aussterben der Salier mit Heinrich V. 1125 wurde gegen die Ansprüche Herzog Friedrichs II. auf die Nachfolge im Königtum Lothar III. von Supplinburg zum König gewählt; zwei Jahre später stellten einige Fürsten Konrad III., Sohn Herzog Friedrichs I. und Bruder Friedrichs II., als Gegenkönig gegen Lothar und seine welfische Partei auf. Damit begann der lang andauernde, zeitweise die Politik im Reich bestimmende welfisch-staufische Gegensatz. Nach Lothars Tod wurde Konrad III. 1138 zum König gewählt. Unter seinen Nachfolgern Friedrich I. Barbarossa und Heinrich VI., durch den Sizilien in staufischen Besitz kam, erreichten die Staufer den Höhepunkt ihrer Macht. Unter Friedrich II., Kaiser sowie König von Sizilien und von Jerusalem, verlagerte sich das Zentrum der staufischen Macht nach Süditalien, während im Reich das staufische Königtum an Durchsetzungskraft verlor. Weitere Herrscher aus dem staufischen Haus waren Philipp von Schwaben, der sich 1198 zum König wählen ließ, um die Krone den Staufern und seinem minderjährigen Neffen Friedrich II. zu erhalten, Friedrichs II. Söhne Konrad IV., römischer König und König von Sizilien und Jerusalem, und Manfred, ebenfalls König von Sizilien, sowie Friedrichs II. Enkel Konradin, Herzog von Schwaben. Mit dem Tod von Enzio, König von Sardinien und unehelicher Sohn Friedrichs II., erlosch 1272 die Dynastie der Staufer.
Obwohl die Staufer im Kampf gegen die oberitalienischen Städte und die deutschen Herzöge (unter Führung der Welfen) nur zeitweilig die volle Königsgewalt herstellen konnten, bedeutete ihre Herrschaft den Höhenpunkt der deutschen Kaisergeschichte, der in Kultur und Politik tiefe Wirkungen hinterließ.