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Steinmetz
Handwerksberuf. Die Steinmetze waren auf den mittelalterlichen Burgbaustellen die wichtigsten Handwerker. Innerhalb ihres Handwerks gab es eine Rangordnung. Während die Grobsteinmetze im Steinbruch nur einfache Grundformen anzufertigen hatten, mussten die Feinsteinmetze in der Lage sein, passgenaue Steine für Wände, Kuppeln und Gewölbe herzustellen.
Das wichtigste Arbeitsgerät der Steinmetze war die Spitz-Fleche, ein beilartiges Gerät, mit der sich die Steine in die gewünschte Form bringen ließen. Daneben gab es Hammer und Meißel (Schlageisen) sowie gegen Ende des 15. Jahrhunderts das Scharrier-Eisen, eine weiterentwickelte Form des Schlageisens. Weitere Hilfsmittel waren Winkel, Meßlatte, Reißnagel und Stechzirkel. Zuweilen benutzten Steinmetze auch Schablonen, die es ermöglichten, gleich große und gleich profilierte Steine mehrfach herzustellen. Steinmetze waren nicht fest angestellt, sondern wurden in Tage- oder Stücklohn beschäftigt. Die Steinmetzzeichen (siehe dort), die man heute noch an vielen Mauerquadern erkennen kann, sollen als Beleg ihrer geleisteten Arbeit gedient haben.