Die "49" ist nicht nur beim Lotto-Spielen, sondern auch in der Welt der Bücher eine magische Zahl: So viele Seiten muss ein Schriftstück mindestens vorweisen, um nach den Maßstäben der Kulturorganisation der Vereinten Nationen, der UNESCO, als Buch zu gelten.
Bis auf diese streng festgelegte Norm zählt in der Welt der Bücher jedoch das genaue Gegenteil: die Vielfalt. Dies führt mitunter zu bizarren Auswüchsen: Das anerkannt "Größte Buch der Welt" etwa ist alles andere als ein praktischer Schmöker für die Freibad-Liegewiese - es ist über drei Meter hoch und würde selbst den Sprungturm überragen. Das "kleinste Buch der Welt" wiederum wäre mit einem Gewicht von rund fünf Milligramm ein angenehmer Reisebegleiter - bietet textlich jedoch wenig Spannung: Es zählt lediglich die 26 Alphabet-Buchstaben auf.
Zwischen diesen Extremen findet sich jedoch selbstverständlich eine unübersehbare Fülle faszinierender Lese-Angebote: Rund 90.000 Titel erscheinen jährlich allein auf dem deutschsprachigen Buchmarkt. Millionen und Abermillionen Bücher werden jährlich verkauft, verschenkt und - allen Unkenrufen zum Trotz - auch gelesen.
Jedes von ihnen hat sein ganz eigenes Schicksal. Manche erleben Kurioses wie etwa ein Exemplar von "Sonnige Ansichten einer kleinen Stadt" des Autors Stephen Leacok, das die Bibliothek der kanadischen Stadt 1916 einem Bücherfreund ausgeliehen hatte. Nach vielen Irrungen und Wirrungen und einer jahrzehntelangen Zwischenstation auf einem Dachboden wurde es schließlich nach 82 Jahren ordnungsgemäß zurückgegeben. Der Bibliothekar verzichtete auf das Erheben von Mahngebühren - er sei einfach froh, das Buch wieder zu haben.