Die Ausstellung beschäftigt sich mit den Gesetzen und Verordnungen, die ab 1933 auf die Ausplünderung jüdischer Bürger zielten. Sie stellt die Beamten der Finanzbehörden vor, die die Gesetze in Kooperation mit weiteren Ämtern und Institutionen umsetzten, und sie erzählt von denen, die Opfer dieser Maßnahmen wurden. Sie zeigt, wie das "Deutsche Reich" durch die Reichsfluchtsteuer, zahlreiche Sonderabgaben und schließlich durch den vollständigen Vermögenseinzug sowohl an denen verdiente, die in die Emigration getrieben wurden, wie an jenen, die blieben, weil ihnen das Geld für die Auswanderung fehlte oder weil sie ihre Heimat trotz allem nicht verlassen wollten. Nach den Deportationen kam es überall zu öffentlich angekündigten Auktionen aus "jüdischem Besitz": Tischwäsche, Möbel, Kinderspielzeug, Geschirr, Lebensmittel wechselten die Besitzer.
Die Ausstellung wurde vom Fritz Bauer Institut, Frankfurt am Main, und dem Hessischen Rundfunk mit Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst erarbeitet.
Das IGL zeigt in diesem Rahmen auch ein Plakat, das sich dem jüdischen Weinhandel widmet. Während der "Arisierung" gingen in Mainz 20 jüdische Weinhandlungen zum Teil weit unter dem angemessenen Preis an "arische" Besitzer über.
Zu sehen ist die Ausstellung im bis zum 10. Mai 2016 im
Ministerium der Finanzen RLP
Kaiser-Friedrich-Str. 5
55116 Mainz
und
Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
Ernst-Ludwig-Str. 3
55116 Mainz
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 8.00–16.30 Uhr; Freitag, 8.00–14.00 Uhr
Sonderöffnungszeiten: Donnerstag, 17. März und Mittwoch, 27. April, 8.00–20.00 Uhr
Eintritt frei.
Weitere Informationen erhalten Sie hier.
Veranstaltungsflyer (PDF)