In Gonsenheim, das 1938 als bis dahin selbständige Gemeinde durch die Nationalsozialisten nach Mainz eingemeindet wurde, lebten ebenfalls mehrere jüdische Familien. Die individuellen Geschichten ihrer Demütigungen, ihrer Deportation und ihrer Ermordung sind bislang noch nicht Gegenstand einer differenzierten und gründlichen historischen Aufarbeitung geworden. Durch private Nachforschungen konnte in den letzten Jahren ein ergiebiges und aussagekräftiges Quellenmaterial zusammengetragen werden, auf dessen Grundlage sich nunmehr diese Schicksale der Gonsenheimer Jüdinnen und Juden in jenen Jahren sehr viel besser nachvollziehen lassen.
Das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. hat auf Initiative des Heimat- und Geschichtsvereins Gonsenheim diese bislang wenig erforschten Lebensgeschichten der Gonsenheimer Jüdinnen und Juden nun in einem eigenen Ausstellungsprojekt erarbeitet. So sind u. a. umfangreiche Zeitzeugeninterviews entstanden.
In Kooperation mit dem Heimat- und Geschichtsverein Gonsenheim, der Evangelischen Kirchengemeinde Gonsenheim, der katholischen Kirchengemeinde St. Stephan sowie der im Gonsenheimer Ortsbeirat vertretenen Parteien SPD, ÖDP, Bündnis90/Die Grünen, FDP und CDU sowie verschiedenen Privatpersonen und nicht zuletzt durch die Förderung einzelner Unternehmen wie der VR-Bank Mainz als Niederlassung der Volksbank Alzey-Worms, ist es nun möglich, dieses Kapitel der Gonsenheimer Geschichte der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Veranstaltungsort und Öffnungszeiten: VR-Bank Mainz, Breite Str. 23–27, 55124 Mainz, Mo & Do von 8:00 – 12:30 Uhr & 13:30 – 18:00 Uhr; Di & Mi von 8:00 – 12:30 Uhr & 13:30 – 16:00 Uhr; Freitag von 8:00 – 13:00 Uhr.
Die Ausstellung ist bis zum 8. September 2017 in der VR-Bank zu sehen. Danach wandert sie in das Stadtteiltreff Gonsenheim, Am Sportfeld 7G, 55124 Mainz, wo sie ab dem 13. September 2017 gezeigt wird.