Gegenstände der Kommunikation sind der Tausch von materiellen und symbolischen Gütern, die Auseinandersetzung um das Recht vor Gericht und in der Fehde oder auch die Kommunikation über die Geschichte und den sozialen Stand des Adels anlässlich von Turnieren. Der zusammenfassende Begriff des Kommunikationsnetzes macht deutlich, dass Individuen bzw. Gruppen erst durch die Verständigung im gemeinsamen kommunikativen Handeln stabile soziale Beziehungen hervorbringen, die ihrerseits durch die netzwerkartigen Verbindungen ihrer Kommunikationsteilnehmer geprägt sind.
Aus dem Inhalt
- Joachim Schneider: Einführung
- Christian Hesse: Rat und Landtag. Institutionalisierung von Kommunikation in den Fürstentümern des Reiches
- Paul-Joachim Heinig: Von Überdehnung zu Verdichtung? Formen, Inhalte und Wege ritteradeliger Kommunikation mit Kaiser Friedrich III.
- Regina Schäfer: Zwischen den Fürsten. Gruppierungen im Ritteradel im ausgehenden Mittelalter
- Heidrun Ochs: Ritteradel und Städte
- Kurt Andermann: Zur Zirkulation von Adelsgütern als Indikator für gruppeninterne und -externe Kommunikation
- Christine Reinle: Scheltworte, Schandbilder, Absagen: Kommunikation vor, während und über Fehden
- Hillay Zmora: Ruf, Vertrauen, Kommunikation: Fehde und adlige Identität in Franken im Spätmittelalter
- Sven Rabeler: Gruppenbildung und Kommunikation. Beobachtungen zur Regelung des innerfamiliären Konfliktaustrags im fränkischen Niederadel um 1500
- Christian Wieland: Gemeinsam streiten. Kollektives Handeln süddeutscher Ritter vor Gericht um 1500
- Claudia Garnier: Der Handel mit der Ehre. Formen und Foren symbolischer Kommunikation des Ritteradels um 1500
Joachim Schneider (Hg.)
Kommunikationsnetze des Ritteradels
im Reich um 1500
2012.
VI, 232 Seiten mit 6 Abbildungen. Geb.
42,
ISBN 978-3-515-10279-7