Die Quellen berichten von einem abwechslungsreichen Warenangebot. Man handelte und feilschte um exotische Gewürze, Fisch, Wolle, Seife und vieles mehr. Man kaufte nicht nur, was man zum täglichen Leben brauchte, sondern nutzte das vielfältige Angebot an luxuriöser Ware aus fernen Ländern. Auch Baumwolle, Flachs und Hanf, Seide und kostbare Tuche aus Reims und Arras wurden importiert und im Kaufhaus am Brand in der Nähe des Doms zum Kauf angeboten.
Das bebilderte Sachbuch mit medialem Inhalt angereichert beantwortet Fragen: Wie hat das mittelalterliche Kaufhaus ausgesehen? Was geschah im Inneren und wie genau ging der Großhandel im Mainzer Kaufhaus vonstatten? Wer legte Preise fest und überwachte Recht und Gesetz beim Verkauf? Es überrascht mit einem für die deutsche Wirtschaftsgeschichte einzigartigen Dokument: der Mainzer Kaufhausordnung aus der Mitte des 15. Jhs., die über die Organisation des Handels im Mittelalter informiert.
Hartmut Jahn/Elmar Rettinger (Hrsg.): Shoppen im Mittelalter - in einem Mainzer Kaufhaus. 144 Seiten, 80 Abb. Gebunden. Mainz: Nünnerich-Asmus Verlag 2013. ISBN 978-3-943904-12-3.
Zum Preis von 29,90 im Buchhandel erhältlich.
Elmar Rettinger widmete sich schon mit der Promotion 1995 historisch-demografischen Themen zur Sozialgeschichte. Seit 1981 ist er wissenschaftlicher Angestellter und Geschäftsführer am Institut für Geschichtliche Landeskunde in Mainz.
Hartmut Jahn leitet seit 2011 gemeinsam mit zwei Kollegen das Institut für Mediengestaltung der Hochschule Mainz und war aktuell mit dem Kurzfilm "Shopping Tour" - ein Projekt der Master-Studierenden - auf der Berlinale 2012 vertreten.
Manfred Liedtke und Manfred Große sind federführend für Konzept und Produktion der 3D-Animation des mittelalterlichen Mainzer Kaufhauses.