Entsprechend schaurig soll sein Tod gewesen sein: Er sei, so die Sage, als Strafe für seine Hartherzigkeit im Binger Mäuseturm von Nagern aufgefressen worden. Politischer Ratgeber in schwieriger Zeit, Stifter herausragender Kunstwerke und Erneuerer der Stadt Mainz: Anlässlich von Hattos 1100stem Todestag bewertet das Dommuseum Mainz die Rolle dieser umstrittenen Schlüsselfigur der spätkarolingischen Epoche neu. In einer Gegenüberstellung von schriftlicher Überlieferung und authentischen, von Hatto gestifteten Objekten wird der Versuch unternommen, die historische Person des Erzbischofs freizulegen. Dabei wird erstmals in einer Ausstellung die Zeit um 900 in den Fokus gerückt und anhand bedeutender Werke der Buchmalerei
sowie der Schatz- und Bildhauerkunst beleuchtet. Um das sog. Hatto-Fenster (um 900) aus dem Besitz des Dommuseums gruppieren sich herausragende Kunstwerke der späten Karolingerzeit, darunter die berühmten Tuotilo-Elfenbeine aus der Stiftsbibliothek zu St. Gallen, die im Rahmen dieser Ausstellung erstmals in Deutschland zu sehen sein werden.
Winfried Wilhelmy (Hrsg.): Glanz der späten Karolinger. Erzbischof Hatto I. von Mainz (891913) - Von der Reichenau in den Mäuseturm
1. Auflage 2013, 216 Seiten, 138 Farb-, 17 s/w-Abbildungen, 1 Stammbaum, 12 Pläne und Karten, 23 x 23 cm, Pappband, fadengeheftet
Verlag Schnell & Steiner GmbH Regensburg
ISBN 978-3-7954-2714-6
25,95
Begleitend zur Neuerscheinung: Sonderausstellung im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums Mainz vom 17. Mai bis 11. August 2013!