In der rheinland-pfälzischen Erinnerungskultur ist heute kaum präsent, dass nach dem Ende des Ersten Weltkrieges weite Gebiete von Trier bis Koblenz bis 1923 eine eigene amerikanische Besatzungszone bildeten. Dabei markierten diese Jahre eine durchaus prägende Zeitspanne politisch, wirtschaftlich und kulturell. Mit den amerikanischen Soldaten kamen schon 1919 Jazz, Baseball, Kaugummi, Horseshows und auch Coca Cola an den Rhein. In Erinnerung an das Ende des Ersten Weltkrieges und die Einrichtung einer amerikanischen Besatzungszone vor 100 Jahren nimmt die Vortragsreihe die Präsenz der Amerikaner in Rheinland-Pfalz unter unterschiedlichen Aspekten über einen längeren Zeitraum seit dem 18. Jahrhundert in den Blick. Die Beiträge spannen einen weiten zeitlichen wie inhaltlichen Bogen und thematisieren touristische Impressionen amerikanischer Reisender seit dem 18. Jahrhundert, die Jahre der Besatzung 19181923 bis hin zur Präsenz der Amerikaner in Rheinland-Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg. Aspekte der deutsch-amerikanischen Beziehungen und Freundschaft sowie der politischen Rahmenbedingungen kommen hierbei ebenso zur Sprache wie Fragen des Kulturtransfers, der Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Konversion ehemaliger amerikanischer Liegenschaften nach dem Abzug eines Großteils der Truppen ab 1990 sowie die schwierige Langzeitaufgabe der Dokumentation und Erforschung dieses vielschichtigen Themenfeldes der Landesgeschichte.
Vorträge:
Dienstag, 17.04.2018, 19.00 Uhr: „Mayence is a striking object in every view“ Mainz und Umgebung im Spiegelbild amerikanischer Reisender von Thomas Jefferson bis George W. Bush, PD Dr. Helmut Schmahl Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Mittwoch, 02.05.2018, 19.00 Uhr: „In a strange land“. Die amerikanische Besatzung an Rhein und Mosel 1918–1923. Eine Lücke in der rheinland-pfälzischen Erinnerungskultur?, Dr. Kai-Michael Sprenger Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.
Dienstag, 22.05.2018, 19.00 Uhr: Was bleibt? Die Präsenz der Amerikaner in Rheinland-Pfalz und im Rhein-Main-Gebiet. Dokumen tation, Sammlungen, Forschungsaufgaben, Dr. John Provan Historiker, Kelkheim
Dienstag, 29.05.2018, 19.00 Uhr: „United we stand”? Die Amerikaner in Rheinhessen (1945–1990). Deutsch-amerikanische Freundschaft zwischen Kaltem Krieg, Kulturtransfer und politischem Protest, Dr. Pia Nordblom Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Dienstag, 05.06.2018, 19.00 Uhr: Kaiserslautern borderland: Betrachtung einer deutsch-amerikanischen Grenze, Dr. Jörg Zorbach Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz
Veranstaltungsort: Haus am Dom, Liebfrauenplatz 8, Mainz
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.