Das Geschichtsmobil auf dem Rheinland-Pfalz-Tag 2011
Es ist schon eine gute Tradition, dass das Geschichtsmobil, das Ende 2009 seinen Dienst aufgenommen hat, auf den Rheinland-Pfalz-Tagen vor Ort ist. So war es 2010 in Neustadt an der Weinstraße, so ist es auch in diesem Jahr in Prüm. Das Geschichtsmobil war an allen Tagen vom 27. bis 29 Mai jeweils von 9.00 bis 18.00 an seinem Standort und informierte sowohl über historische Themen als auch über den Zweck des Geschichtsmobils. In diesem Jahr waren neben Dr. Elmar Rettinger auch die IGL-Mitarbeiter Dr. Stefan Grathoff und Britta Hedtke M.A. dabei.
Eine kleine Plakatausstellung informierte über die Entwicklung der Demokratie auf rheinland-pfälzischem Boden von der Wahl des ersten Parlaments des Rheinisch-deutschen Nationalkonvents, der 1793 im Mainzer Deutschhaus tagte, bis zur Entstehung von Rheinland-Pfalz auf Verordnung der Franzosen im Jahre 1946 und die erste Sitzung des rheinland-pfälzischen Parlaments in Mainz am 18. Mai 1951. Die Ausstellung war eine historische Ergänzung zur neuen Ausstellung des Landtages, die erstmals auf dem Rheinland-Pfalz-Tag in einem eigenen Zelt in unmittelbarer Nähe des Mobils gezeigt wurde. Ein kleines Quiz zur Demokratiegeschichte sollte die Standbesucher anregen, ihr Demokratiewissen zu überprüfen, wovon auch reichlich Gebrauch gemacht wurde.
Die Prümer waren sehr freundlich. Die Mitarbeiter des Geschäfts „Franz Müller – Geschenke, Hausgeräte“ beschwerten sich in keiner Weise, dass wir 3 Tage vor ihrem Schaufenster standen, sondern versorgten uns noch mit Kaffee. An solchen Tagen lernt man die unterschiedlichsten Menschen kennen: Da gibt es Zeitgenossen, die angesichts allgemeiner Unzufriedenheit einen Gesprächspartner suchten, um „Dampf abzulassen“. Typisch ist auch die Gattung der „Schnäppchenjäger“, die von Event zu Event reisen, um irgendetwas kostenlos zu ergattern, seien es Kugelschreiber, Taschen oder einfach nur Prospekte. Es war durchaus aufschlussreich zu beobachten, welche Prospekte die größte Aufmerksamkeit erregten – ein wichtiger Hinweis auf die künftige Gestaltung solcher Werbemittel.
Aber es gab auch zahlreiche Gespräche mit historisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Lange unterhielt sich Britta Hedtke mit Marita Mosebach-Amrhein von den Kulturlandschaftsführern Eifel e.V. Stefan Grathoff stattete dem örtlichen historischen Verein, der mit seinen Ausstellungen leider etwas am Rande des allgemeinen Geschehens liegt, einen Besuch ab und wurde mit den umfangreichen und überaus sehenswerten Sammlungen des Prümer Museums bekannt gemacht. Schön war natürlich vor allem, dass am Samstag-Nachmittag der wiedergewählte Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, und der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages Joachim Mertes unserem Stand einen Besuch abstatten.
Insgesamt war der Besuch ein voller Erfolg. Natürlich werden wir im nächsten Jahr, wenn der Rheinland-Pfalz-Tag in Ingelheim zu Gast sein wird, wieder mit von der Partie sein. Wir werden die Gelegenheit – das steht schon jetzt fest – nutzen, um zusammen mit der Stadt Ingelheim unser Projekt „Ingelheimer Haderbücher“ in Szene zu setzen.