Geschichtsmobil

Das Geschichtsmobil auf dem 30. Rheinland-Pfalz-Tag in Pirmasens

Das Geschichtsmobil auf dem RLP-Tag in Pirmasens.[Bild: IGL-Bildarchiv]

Vom 21. bis 23. Juni 2013 war das regionet-Team auf Einladung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MBWWK) mit dem Geschichtsmobil auf dem Rheinland-Pfalz Tag in Pirmasens. Wir waren im nahegelegenen Hauenstein untergebracht und verbrachten das gesamte Wochenende in der Pfalz. Und es hat sich gelohnt! Zahlreiche Personen - jung oder alt - kamen an unserem Stand vorbei. Insgesamt zählte der diesjährige Rheinland-Pfalz Tag in Pirmasens 250.000 Besucher und war damit ein voller Erfolg.

Titelbild der Plakatausstellung zur Pirmasenser Schuhindustrie[Bild: IGL-Bildarchiv]

Mit im Gepäck hatten wir ein neues IGL-Projekt: Wirtschaftsgeschichte in Rheinland-Pfalz. Der von Dr. Ute Engelen betreute Bereich hat die Erforschung der Wirtschaftsgeschichte unseres Bundeslandes zum Ziel und möchte geschichtswissenschaftliche Informationen zu ortansässigen Betrieben und Unternehmen öffentlich zugänglich machen. Dabei bot der Rheinland-Pfalz-Tag die willkommene Gelegenheit, die dort seit Jahrhunderten bestehende Schuhindustrie zum Thema der IGL-Präsentation zu machen. Mit interessanten Fakts rund um die Pirmasenser Schuhindustrie gelang es uns so von Beginn an das Interesse der Besucher zu gewinnen. Ein nicht unbedeutsamer Grund für den regen Andrang an unserem Stand waren auch die außergewöhnlichen Exponate, die uns das deutsche Schuhmuseum Hauenstein zur Verfügung stellte. Zu den wohl exklusivsten Stücken zählten die Schuhe des ehemaligen rheinland-pfälzischen Bundespräsidenten Kurt Beck und jene, des allen als "die Walz aus der Pfalz" bekannten Hans-Peter Briegel.

Der Quizzettel des Landtagspräsidenten - alles richtig![Bild: IGL-Bildarchiv]

Nicht nur die Fußbekleidung, sondern eine waschechte Berühmtheit durften wir am zweiten Tag an unserem Geschichtsmobil begrüßen. Landtagspräsident Joachim Mertes nahm an unserem Quiz zur Schuhindustrie teil und beantwortete alle Fragen mit Bravour. Außer ihm beteiligten sich ca. 300 weitere Personen und konnten u.a. originelle ebenfalls vom Schuhmuseum hergestellte Preise ergattern. Für fast alle Einheimischen waren unsere Fragen jedoch ein Klacks, denn jeder Pirmasenser wusste, dass es Soldatenfrauen waren, die im 18. Jahrhundert damit begonnen, "Schlappen" zu nähen und so den Schuh nach Pirmasens brachten.

Kunstausstellung in der ehem. Kopp´schen Schuhfabrik[Bild: IGL-Bildarchiv]

Heute ist der Schuhboom in Pirmasens – der Höhepunkt war 1969 mit über 32.000 Beschäftigten in der Schuhindustrie – leider vorbei. Die Schuhfabriken stehen leer. Doch einzelne Beispiele zeigen, wie man die alten Gebäude auch heute noch sinnvoll nutzen kann, und geben Mut für die weitere Entwicklung der Stadt: Dies sind unter anderem der Pirmasenser Kunstverein und das Gebäude "Neuffer am Park". Dort gelang es Maximilian G. van de Sand und Bernd D. Hummel den einstigen Schuhfabriken neues Leben einzuhauchen.

Das IGL-Team im Gespräch[Bild: IGL-Bildarchiv]

Wir waren begeistert und bedanken uns beim Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur für die Gelegenheit, am Rheinland-Pfalz-Tag teilnehmen zu dürfen. Wir freuen uns, neue Kontakte in der Pfalz geknüpft zu haben, und haben beschlossen, diese in Zukunft noch weiter auszubauen.

Verfasser: Katharina Thielen