Römisches Grabdenkmal
Kellenbach (Rhein-Hunsrück-Kreis)
Zu besichtigen: Der Grabstein befindet sich heute im Landesmuseum Bonn.
Im Landesmuseum Bonn befindet sich ein römischer Bildstein mit einer Jagdszene: Drei Hunde heizen einen Hasen in ein aufgespanntes Netz. Darunter eine Türsturzartige Umrahmung, vielleicht von späterer Verwendung? Jagdszenen sind auf Grab- und anderen Denkmälern Galliens besonders beliebt.
An Kellenbach vorbei führte ein römischer Weg von der Nahe auf den Hunsrück. Möglicherweise ist der Bildstein Teil eines Grabdenkmals das sich an der Straße befand.
Wildtiere nahmen in der Ernährung der römischen Bevölkerung keine wesentliche Rolle ein. Die Jagd diente zum Zeitvertreib und wurde von den Wohlhabenden ausgeführt. Den Tierknochenanlysen römischer Siedlungen zufolge ist der Rothirsch das häufigstes Jagdtier
In der Peripherie von Großsiedlungen dürfte es zu einem Rückgang des Wildbestandes gekommen sein. Die Populationsgröße von Bär, Elch, Rothirsch sank in diesem Bereich, nahm aber schon im 3.-4. Jahrhundert n. Chr. zu. Durch die Rohdung von Waldgebieten wuchs der Bestand an Reh und Hasen.
Die Wildtiere waren wesentlich größer als heute, kolossale Exemplare der Steinzeit wurden jedoch nicht mehr erreicht. Durch die römische Bevölkerung erfolgte kein wesentlicher Eingriff in die Naturräume. Erst mit der intensiven Jagd im Hochmittealter veränderte sich der Wildbestand wesentlich.
M. Thoma
Literatur:
Lehner H. Führer durch die antike Abteilung des Provinzialmuseums in Bonn. 2. Aufl. Bonn 1924, S.148.