Rheinböllen im Hunsrück

Grabhügelgruppe

Rheinböllen, Rhein-Hunsrück-Kreis

Zu besichtigen: Grabhügelgruppen

Anfahrt: Von Rheinböllen auf der L214 in Richtung Liebshausen. Nach Rheinböllen ca. 2,1 km weit der L214 folgen, nach überqueren eines kleinen Bachlaufs an der unmittelbar darauf folgenden Forstwegkreuzung anhalten und dem Forstweg links auf die Anhöhe zu Fuß etwa 500 m weit folgen. Auf der Anhöhe knickt der Waldweg scharf nach Süden, hier befinden sich nördlich und Östlich des Weges Grabhügel.

Dem Forstweg weiter in Richtung Süden folgen. Nach etwa 500 m dem Waldweg rechts folgen etwa 350 m weit, eine weitere Grabhügelgruppe rechts und links des Weges (R 3402479, H 5543031).

Zur nächsten Gruppe wieder zurück auf den nach Süden führenden Waldweg, diesem 300 m weit gehen vorbei an einem Grabhügel am rechten Wegesrand und wieder nach Osten abbiegen etwa 350 m weit (R. 3402545, H 5542794).

 

Im Gemeindewald von Rheinböllen befinden sich mehrere Grabhügelgruppen. Die Gruppen umfassen drei bis acht Hügel, darunter auch bis zu 30 m große und knapp 2 m hohe Grabhügel. Die Hügel liegen entlang eines sich von Süd nach Nord erstreckenden Höhenrückens. Eine größere Gruppe findet sich am Nordhang einer Anhöhe und ist über den durch die Gruppe führenden Forstweg zu erreichen. Zur Gemarkungsgrenze nach Mörschbach hin sind weitere Grabhügel auf dem Höhenrücken gruppiert.

Über die Zeitstellung der Grabhügel ist bisher nichts bekannt. Die Hügelgräber sind unter dem meist dichten Fichtenbestand schwer zu finden.

Der Grabhügel ist die typische Bestattungsform der Hunsrück-Eifelkultur. Fast allgemein hat sich die unverbrannte Bestattung des Toten durchgesetzt. Die gestreckt beigesetzte Leiche ruht auf einem Holzbrett oder gar in einem aus Brettern zusammengesetzten Holzsarg; auch der aus einem ausgehöhlten Baum hergestellte Baumsarg kommt vor. Die Ausstattung der Toten ist bescheiden und ziemlich gleichförmig: Die Männer haben ihre Lanze mit eiserner Spitze bei sich, die Frauen sind mit Ringschmuck ver­schiedener Art versehen. Außerdem gehört zur Totenausstattung ein Satz von Gefäßen.

 

M. Thoma

 

Literatur:

W. Wagner, Hunsrückmuseum Simmern. Mit Inventar der vor- und frühgeschichtlichen Sammlung. Schriftenreihe des Hunsrückmuseums in Simmern/Hunsrück 7 (Simmern 1993) 302-309.