Hunsrück

Emmelshausen, Bahnhof

Eröffnet als Bahnhof Halsenbach 1908 entwickelte sich das Umfeld des Bahnhofes gleich nach Betriebsbeginn recht gut. Eine Mineralwasserfabrik eröffnet 1910 ein Versandhaus mit Gleisanschluss (bis ca 1925). 1914 wird ein Zementgusswerk eröffnet (bis ca 1925). 1924 erfolgte die Eröffnung einer Textilproduktion, 1934 die der Molkereigenossenschaft am Bahnhof. 1939 Firma Schank, Stahlbau Fenster und Türen (im alten Versandhaus der Mineralwasserfabrik). Im Plan von 1967 ist der Anschluss noch vorhanden.

Das Empfangsgebäude entspricht ebenfalls dem üblichen Baumuster "Kleines Empfangsgebäude". Das trifft auch auf den Gleisplan zu. Dieser wurde aber im Laufe der Jahre erweitert. Auch die Güterabfertigung wurde vergrößert. Betrieblich wurde der Bahnhof Emmelshausen bis 1962 nach Fahrdienstvorschrift geführt und war mit Einfahrsignalen ausgerüstet. (Eingestuft als Nebenbahn). Der Bahnübergang in Richtung Boppard war mit zwei Schrankenbäumen gesichert, die vom Fahrdienstleiter geschlossen wurden .

Anfang der 1960er Jahre versuchte die Bundesbahndirektion Saarbrücken, durch weitere Einsparungen ihre Nebenbahnen wirtschaftlicher und sicherer zu machen. So wurde der Abschnitt Emmelshausen-Buchholz 1962 auf Zugleitbetrieb (Eingestuft als vereinfachte Nebenbahn) umgestellt. Die Signale wurden zurückgebaut und durch Trapeztafeln ersetzt. Die Schrankenanlage wurde durch ein moderne Blicklichtanlage ersetzt. Zugkreuzungen übernahm nun der Zugführer des ersten Zuges, der in den Bahnhof eingefahren war. Der Bahnhof blieb nach 1962 weiterhin mit einem Beamten besetzt, der die Fahrkartenausgabe betreute. Bei Zugkreuzungen konnte der Zugleiter (Sitz in Kastellaun) den Fahrkartenverkäufer (Verkehrsbeamter) in den Betriebsablauf mit einbinden als örtlicher Betriebsbeamten. Dieser Zustand bestand bis zum 25.09.1988, somit auch nach der Stilllegung der Strecke nach Simmern. Die Übergänge wurden durch neue Blicklichtanlagen sicherer gestaltet. Trotz der neuen Blicklichtanlage,  reichte die Sicherung der Straßen-Schienenkreuzung in Richtung Simmern nicht aus. Oft kam es zu gefährlichen Begegnungen an dieser Stelle. Heute befindet sich an der Stelle ein Kreisel. Die Umgehungsstraße ist inzwischen gebaut inkl einer neuen  Brücke für Radfahrer für einige Millionen D-Mark.  
Nach der Stilllegung Richtung  Simmern,  wurde Gleis 3 zum Hauptgleis für alle Zugfahrten. Der Bahnsteig am Gleis 2 wurde im Jahre 1984 beseitigt.
Am 25.09.1988  schloss die Fahrkartenausgabe Emmelshausen ihren Schalter. 
Vorhanden ist heute in einem kleinen Vorbau das kleine Stellwerk. Das Empfangsgebäude zeigt sich hervorragend Restauriert. Es gehört der Gemeinde Emmelshausen und kann für Veranstaltungen genutzt werden.

Nachweise