Hunsrück

Fischbach, Bergwerk

Aus dem Jahr 1461 stammt die erste urkundliche Überlieferung zum Kupferaubbau in Fischbach. 1473 einigten sich die Grafen von Sponheim und die Wild- und Rheingrafen darüber, dass das in der Grube Hosenberg bei Fischbach gewonnene Erz hälftig geteilt wird. 1490 wurde die zweite sponheimische Bergordnung erlassen. 1544 erwähnt Sebastian Münster den Kupferabbau bei Herrstein  in seiner Cosmographie. 1546 lobt Georg Agricola die Qualität der Kupfervorkommen bei Herrstein, indem er sie mit Fallun in Schweden vergleicht. Bergleute aus Sachsen, Mitteldeutschland  und Südtirol siedelten sich an. Die Verhüttung der Erze erfolgte in Allenbach und  Mörschied. Die hohe Qualität des Kupfers ermöglichte Lieferungen nach Dinant in Belgien, wo vom 16. bis 17. Jahrhundert eine bedeutsame Messingindustrie ansässig war.

Bis zu 300 Bergleute fanden in Fischbach Arbeit. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde das Bergwerk geschlossen. Nach einer neuen Blütezeit im Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde 1792 der Betrieb eingestellt. Spätere Versuche, zuletzt im Zuge der NS-Autarkiepolitik 1937/8, den Betrieb wieder in Gang zu bringen schlugen immer wieder fehl.
Seit Mitte der 1960er Jahre reiften Überlegungen, die ehemalige Grube in ein Besucherbergwerk umzuwandeln. 1972 wurde der Förderverein „Hosenberger Bergwerk in Fischbach“ gegründet. 1975 begann der Ausbau, überwiegend im Rahmen von AB-Maßnahmen, und schon im gleichen Jahr wurde das Besucherbergwerk eröffnet. Der weitere Ausbau mit Rekonstruktionen wurde 1988 realisiert und der Öffentlichkeit übergeben.

Literaturhinweis:

Wolfgang Hey, Das Historische Kupferbergwerk in Fischbach. In: Der Hunsrück. Festschrift zum 100jährigen Jubiläum des Hunsrückvereins 1890-1990. Argenthal 1980. S. 367-370.