Gaswerk Simmern, Gusseisenere Treppe
Als Simmern 1860 Garnisonsstadt wurde, entstand der Plan, ein Gaswerk zu bauen. 1865 brannten in der Stadt 35 Laternen an 177 Tagen. Ende 1901 führte die Firma Böhmer das Gaslicht nach dem System der Amberger Gasmaschinenfabrik ein. Elektrisches Licht erhielt die Stadt im Jahre 1921.
1903 fasste der Stadtrat den Beschluss eine "Steinkohlen-Gas-Centrale" zu bauen. Da einheimische Arbeitskräfte noch nicht in der Lage waren, Gasleitungen zu verlegen, wurde italienische Arbeiter herangezogen. 1905 erstrahlten die ersten Gaslampen in der Stadt. Die Anlage musst schon bald nach Fertigstellung erweitert werden, weil die Kapazitäten zu schwach bemessen worden waren. Ein letzter Umbau war 1961 vollendet. Das Gaswerk stellte Anfang der 1970er Jahre seinen Betrieb ein. Die Anlage wurde abgerissen. Die gusseiserne Treppe zum Tank erinnert an ein Stück Simmerner Technik- und Energieversorgungsgeschichte.