Ehemaliges Schulhaus
Bis zum Jahr 1830 mussten die Kinder des Ortes Buchholz ebenso wie die der umliegenden Dörfer die Pfarrschule der Pfarrei Herschwiesen besuchen. Eingehend auf die zunehmende Forderung nach der Einrichtung einer eigenen Schule genehmigte die königlich-preußische Provinzregierung in Koblenz der Gemeinde Buchholz schließlich die Abhaltung einer Winterschule. Da es in Buchholz jedoch weiterhin kein eigenes Schulhaus gab, musste der Unterricht für die damals etwa 40 Buchholzer Schülerinnen und Schüler im Gemeindesaal stattfinden.[Anm. 1]
Ende der 1830er Jahre verstärkten sich allerdings die Bestrebungen in Buchholz, sich nun gänzlich vom Herschwiesener Schulverband zu lösen und ein eigenes Schulgebäude zu errichten, da es im Ort mittlerweile an die 80 Kinder gab und eine eigene Buchholzer Schule nun dringend benötigt wurde. Im Jahr 1839 wurde dem Plan des Schulbaus schließlich zugestimmt; zur Finanzierung des etwa 2.000 Taler kostenden Gebäudes veräußerte die Gemeinde einige ihrer Grundstücke. 1840 stand dann ein Bau- und Finanzierungsplan für die neue Buchholzer Schule, der sodann auch durch die Buchholzer Gemeindeversammlung abgesegnet wurde. Zu Beginn des Jahres 1841 konnte der Bau des Schulgebäudes neben der Filialkirche St. Sebastian in der heutigen Heidestraße 27 sowie einer zugehörigen, östlich an das Schulhaus angebauten (1980 allerdings abgerissenen) Scheune beginnen. Das aus unverputzten Bruchsteinen erbaute und 1842 bezugsfertige Schulhaus beherbergte im Obergeschoss einen großen Klassenraum sowie im Untergeschoss ein kleines Schulzimmer und eine Lehrerwohnung.[Anm. 2]
Im Jahr 1930 wurde an der Buchholzer Schule schließlich eine zweite Lehrerstelle für die Unterstufe geschaffen. Insgesamt stieg die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Buchholz bis in die 1960er Jahre stark an, sodass die beiden Klassenräume des nun nicht mehr zeitgemäßen Schulgebäudes schon bald nicht mehr ausreichten für die mittlerweile über 100 Kinder des Ortes – bei einer Klassenmesszahl von 40 Lernenden. Ein Schulneubau war somit unumgänglich geworden; als Standort des neuen Gebäudes wurde ein Gelände mittig zwischen dem Dorfkern und dem Ortsteil Buchholz-Bahnhof ausgewählt, in dessen Nähe einige Jahre später auch der Neubau der Kirchengemeinde St. Sebastian entstehen sollte. 1963 erteilte die Gemeinde den Auftrag zur Erstellung eines Bauplanes für das neue Schulhaus, eine Turnhalle sowie zwei Lehrerdienstwohnungen – die Kosten für die 1964 entstehenden neuen Gebäude betrugen etwa 330.000 DM. Bereits am 16. Juli 1964 fand das Richtfest für die neue Schule, welche drei Lehrstellen für etwa 114 Kinder umfasste, statt. 1965 wurde die Buchholzer Schule schließlich zu einer „Mittelpunktschule“ auch für die umliegenden Dörfer, woraufhin sie nochmals erweitert (die Kosten hierfür beliefen sich auf weitere 220.000 DM) und im Oktober des Jahres dann in Betrieb genommen wurde, ausgestattet mit nunmehr vier Klassenräumen.[Anm. 3]
Nachweise
Verfasser: Felix Maskow
Literatur:
- Ledebur, Alkmaar Freiherr von: Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises, Teil 2.1: Ehemaliger Kreis St. Goar. Stadt Boppard (Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz 8), München 1988, S. 752.
- Stoffel, Werner: Ortschronik Buchholz. Boppard 2009, S. 113–118, 184–186, 240–241, 337–339.
Erstellt am: 13.06.2022
Anmerkungen:
- Vgl. Stoffel, Werner: Ortschronik Buchholz. Boppard 2009, S. 113–114. Zurück
- Vgl. ebd., S. 116–118, 185, 337; Ledebur, Alkmaar Freiherr von: Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreises, Teil 2.1: Ehemaliger Kreis St. Goar. Stadt Boppard (Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz 8), München 1988, S. 752. Zurück
- Vgl. Stoffel 2009, S. 240–241, 337–339. Zurück