Römerkastell "Caput Limitis" in Rheinbrohl
Der Name Rheinbrohl geht auf das keltische Wort brule oder broile für "Sumpf" zurück. Das Gebiet war um 500 v.Chr. vom Stamm der Treverer besiedelt, die auf dem nahen Hungerberg Reste einer Fliehburg hinterlassen haben und sich später mit den germanischen Ubiern vermischten. Die Römer nannten die Siedlung Brule trans rhenum und bauten hier unter Kaiser Commodus (161-192 n.Chr.) ein Caput Limitis ("Haupt des Limes") genanntes Steinkastell, das den Ausgangspunkt des obergermanisch-raetischen Limes bildete. Leider haben sich von der Befestigungsanlage nur geringe, im Jahr 1899 ausgegrabene Reste erhalten, die im Zweiten Weltkrieg dem Kiesabbau zum Opfer gefallen sind. In den Siebziger Jahren wurde auf eine Privatinitiative hin der sogenannte "Römerturm" in der Rheinbrohler Gemarkung errichtet, der allerdings nicht an historischer Stelle steht und eine wissenschaftliche nicht mehr haltbare Vorstellung von einem echten Limesturm vermittelt. Seit 2005 sind die Rheinbrohler Bodenspuren Teil des UNESCO-Weltkulturerbes obergermanisch-raetischer Limes. Besucher können sich im "Erlebnismuseum RömerWelt" im Stadtteil Arienheller über die Geschichte des Ortes informieren.