Dommelberg
Südlich von Kapellen-Stolzenfels liegt die befestige Höhensiedlung „Dommelberg“. Die Anlage umfasst zwei durch einen Sattel getrennte Bergkuppen, die im Nordwesten durch das Tal des Königbaches, im Süden durch das Siechhaustal begrenzt werden. Im Osten fällt das Gelände steil zum Rheintal ab. Das Gelände hat die Anlage einer Befestigung begünstigt.
Archäologische Untersuchungen dieser Höhensiedlungen um 1900 und in den 1930er-Jahren haben ergeben, dass die Bergfeste schon in der Zeit der ausgehenden Urnenfelderkultur (11.-10. Jahrhundert v.Chr.) und nochmals während der Spät-Hallstatt-/Früh-Latènezeit (6.-5.Jahrhundert v. Chr.) besiedelt war. Die Befestigung bestand aus einem Erdwall mit äußerer Steinmauer und einem davor liegenden tiefen Graben. In der zweiten Bauperiode setzte man auf die verfallenen Erdwälle Steinmauern mit eingezogenen Pfostenständern und errichtete einen weiteren Wall. Im äußeren Wall wurde eine bemerkenswerte Toranlage aus Pfostensetzungen festgestellt. In dieser jüngeren Phase am Übergang des 6. zum 7. Jahrhundert war der Dommelberg als befestigte Anlage dauernd besiedelt. Die Bebauung im Inneren bestand aus Fachwerkhäusern, deren Pfosten zum Teil in den Felsen eingetieft waren. Die Häuser standen in kleinen Gruppen zusammen. Bisweilen waren auch kellerartige Vertiefungen in den schiefrigen Felsen eingearbeitet.
Die Höhensiedlung wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. durch Feuer zerstört und aufgegeben.
Quelle: Der Rhein in der Antike. Von Sigrid und Hans-Helmut Wegner. Aus: www.mittelrhein.bildung-rp.de (pdf-Datei), redakt. Bearb. S.G.