Burg Metternich
Baugeschichte
Die heute nur noch in Ruinen erhaltene Burg Metternich thront auf einem annähernd trapezförmigen Bergplateau über der Mosel. Erstmals schriftlich erwähnt wurde sie in einer Urkunde aus dem Jahr 1268, mit der Johann von Braunshorn seine damals noch unter dem Namen Beilstein bekannte Burg dem Grafen Wilhelm IV. von Jülich öffnete. [Anm. 1] Die Burg gehörte zum Besitz der Kölner Erzbischöfe , die sie seit unbekannter Zeit an die Herren von Braunshorn verliehen. [Anm. 2] Die heutige Burganlage geht wahrscheinlich auf das mittlere 13. Jahrhundert zurück. [Anm. 3] Funde von spätrömischen Keramikstücken am Westhang des Burgbergs deuten jedoch darauf hin, dass sich an dieser Stelle bereits in spätrömischer Zeit eine erste Höhenburg befand. [Anm. 4]
Nach dem Aussterben derer von Braunshorn ging Burg Metternich 1362 in den Besitz der Familie von Winneburg-Beilstein über, die jedoch 1363/65 Teile der Burganlagen an das Trierer Erzstift verkaufte. Dem Trierer Erzbischof gelang im Zuge des Beilsteiner Krieges 1488, seine Ansprüche an der Hälfte der Burg Beilstein verteidigen. [Anm. 5] Mit dem Aussterben der Herren von Winneburg im Jahr 1637 fielen Ort und Burg zurück an den Trierer Erzbischof, der das Lehen an die Freiherren von Metternich vergab, die der Burg ihren heutigen Namen gaben. [Anm. 6] Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurde die Burganlage 1689 durch französische Soldaten zerstört. Nach der Besetzung Beilsteins durch die französischen Revolutionstruppen gelangte die Burg 1794 in Privatbesitz. [Anm. 7]
Baubeschreibung
Das Erscheinungsbild der heutigen Burgruine wird von dem viergeschossigen und mehr als 20 Meter hohen fünfeckigen Bergfried bestimmt, der in nahezu vollständiger Höhe erhalten ist. Es handelt sich hierbei um den ältesten, noch aus dem mittleren 13. Jahrhundert stammenden Teil der Burganlage. [Anm. 8] Der vor die Ringmauer springende, ursprünglich viergeschossige Südwestturm stammt wohl ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert. Zumindest in Teilen erhalten sind zudem der gegenüberliegende kleinere Rundturm sowie das nahegelegene, größte Wohngebäude, das durch seine reich durchfensterte Ostfassade hervorsticht. [Anm. 9] Die Kernburg wird auf ihrer Nord- und Ostseite von den etwas tiefer gelegenen Zwingeranlagen aus dem 15. und 16. Jahrhundert umrahmt. Von diesem Teil der Burg sind insbesondere das Tor des oberen Zwingers noch gut erhalten.
Nachweise
Autor: Max Hartmann
Verwendete Literatur:
- Friderichs, Alfons/ Gilles, Karl-Josef: Beilstein an der Mosel. Neuss 1980 (Rheinische Kunststätten, Bd. 242).
- Jost, C. A.: Beilstein: Burg Metternich und spätrömische Höhensiedlung. In: Landschaft an der Mosel, hg. v. Axel von Berg, Stuttgart 2005 (Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Bd. 46), S. 66.
- Mötsch, Johannes: Johann von Braunshorn und die Herrschaft Beilstein. In: Sobernheimer Gespräche, Bd. 3: Das Land an der Mosel. Kultur und Struktur, hg. v. Klaus Freckmann. Köln 1995, S. 107-114.
Veröffentlicht am 27.07.2022
Anmerkungen:
- Mötsch 1995, S. 108. Zurück
- Mötsch 2012, S. 1706. Zurück
- Mötsch 1995, S. 108. – Während Johannes Mötsch und noch einer Erbauungszeit der Burg im 11. oder 12. Jahrhundert ausgehen, Thon/Ulrich 2007, S. 24. Zurück
- Siehe Jost 2005, S. 66; Mötsch 2012, S. 1712. Zurück
- Thorn/Ulrich 2007, S. 23. Zurück
- Thon/Ulrich 2007, S. 24. Zurück
- Thon/Ulrich 2007, S. 24. Zurück
- Thon/Ulrich 2007, S. 24. Zurück
- Ebenda, S. 25. Zurück