Erkenbert-Ruine - ehemalige Augustinerchorherrenkirche St. Maria Magdalena
Gegründet wurde das Stift 1119 durch Erkenbert. Nach der Weihung 1125 folgte 1134 die päpstliche Bestätigung. 1163 folgte die Erhebung des Stiftes zur Abtei und 1181 der Neubau der Kirche, welche eine dreischiffige, ungewölbte Pfeilerbasilika war. Durch die Reformation wurde die Abtei geschwächt und 1562 schließlich aufgegeben. Kurfürst Friedrich III. stellte das Gebiet des ehemaligen Stiftes dann flämischen Siedlern zur Verfügung. Bei der Niederbrennung Frankenthals durch französische Truppen 1689 wurde auch die Stiftskirche zerstört. Sie wurde danach notdürftig wieder aufgebaut und simultan von beiden Konfessionen genutzt. Dabei benutzen die Reformierten das Schiff und das Querhaus und die Katholiken den Chor, bis diese in ihre neu erbaute Pfarrkirche umzogen. Viele Reste der Anlage wurden im mittleren 18. Jahrhundert als Steinbruch verwendet. So wurde das Rathaus mit Steinen der ehemaligen Stiftsanlage erbaut. 1820 wurde der Chor bis zum Lettner abgetragen, der Chorflankenturm wurde in den Neubau der Zwölf-Apostel-Kirche einbezogen. 1912-14 wurden die Umfassungsmauern des Schiffs zum Einbau des Erkenbert-Museums genutzt. Im 2. Weltkrieg brannte die Kirche abermals aus. 1960 wurden die Reste der An- und Einbauten größtenteils entfernt. In heutiger Zeit wird die Ruine für kulturelle Veranstaltungen wie Freilicht-Kino, musikalische Aufführungen oder Theaterveranstaltungen genutzt.[Anm. 1]
Nachweise
Verfasser: Lutz Luckhaupt
Verwendete Literatur:
- Kerkhoff, Ulrich: Stadt Frankenthal (Pfalz). Düsseldorf 1989 (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland Pfalz, Bd. 6).
Erstellt am: 13.10.2014
Anmerkungen:
- Kerkhoff, Ulrich: Stadt Frankenthal (Pfalz). Düsseldorf 1989 (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland Pfalz, Bd. 6), S.30. Zurück