Die Pfälzische Ludwigsbahn
Zur Planungs- und Bauzeit der Pfälzischen Ludwigsbahn (1847 – 1849) hatte Ludwigshafen noch nicht als eigenständige Gemeinde bestanden. In einem „Prospekt über die Erbauung einer Eisenbahn von Saarbrücken bis zur Rheinschanze“, das von einem vorläufigen Ausschuss in Saarbrücken ausgearbeitet wurde, heißt es zur genauen Streckenführung: „Ausgehend von St. Johann-Saarbrücken soll die Bahn über Sulzbach, Wellesweiler und Bexbach nach Kaiserslautern gehen, bei Hochspeyer die Wasserscheide überschreiten und dann, dem Tale des Hochspeyerbaches folgend, unterhalb Neustadt die Rheinschanze erreichen. Von hier soll sie nach der Rheinschanze fortgeführt werden, wobei Abzweigungen nach Speyer und Worms keine Schwierigkeiten bereiten würden.“
Die im Saargebiet ansässige Industrie und die Kohlengruben erhofften sich durch die Eisenbahnlinie eine bessere Verkehrsanbindung und dadurch größeren Absatz. Außerdem erwartete man durch den Bau die Senkung der Transportkosten für Kohle in der Rheinebene. Der Preis für Brennmaterial war aufgrund der weiten Entfernung und fehlender Transportwege gestiegen. Zudem herrschte große Knappheit an Brennholz.
1837 wurde der Bau von König Ludwig I. genehmigt, sodass sich ein Jahr später die „Bayerische Eisenbahngesellschaft der Pfalz/Rheinschanze-Bexbacher-Bahn“, später „Pfälzische Ludwigsbahn-Gesellschaft“, gründete. Man begann gleichzeitig in Ludwigshafen, Neustadt, Kaiserslautern und Homburg in Richtung Bexbach zu bauen. 1847 wurde der erste Teilabschnitt von Ludwigshafen nach Neustadt (mit der Abzweigung von Schifferstadt nach Speyer) eröffnet.
Der Bau der ersten pfälzischen Eisenbahn war für die Entwicklung der Industrie- und Handelsstadt Ludwigshafen bedeutend. Der Handelsplatz, aus dem später Ludwigshafen hervorgehen sollte, war wichtiger Anschlusspunkt der Pfalz an den Rheinschifffahrtsweg und das rechtsrheinische Gebiet. Zunächst blieb die Rheinschanze aber nur die Endstation der Ludwigsbahn.
Infolge der Badisch-Pfälzischen Revolution 1848 geriet das Bauprojekt in finanzielle Not. Das Problem konnte jedoch mithilfe einer rechtzeitigen Hilfeleistung der Verwaltung beseitigt werden, sodass auch die beiden letzten Abschnitte Homburg-Grenze bei Neunkirchen über Bexbach sowie Neustadt-Frankenstein im Juli und August 1849 fertiggestellt werden konnten. Die gesamte Bahnstrecke erreichte dadurch eine Länge von 116 km, einschließlich der Zweigstrecke Schifferstadt-Speyer.
Der Abschnitt Ludwighafen-Homburg ist heute Teil der Strecke Mannheim-Saarbrücken, die in ihrer jetzigen Form seit 1969 besteht. Der Abschnitt Homburg-Bexbach ist Teil der Verbindung von Homburg nach Neunkirchen.